Wissler/Schirdewan: Sofortprogramm gegen AfD-Aufstieg

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Die Vorsitzenden der Partei Die Linke, Janine Wissler (Foto) und Martin Schirdewan, machen in ihrem Sofortprogramm klar, wie die AfD jetzt gestoppt werden kann:

Linkes Sofortprogramm gegen den Aufstieg der AfD – 4 Punkte gegen rechte Hetze und Gewalt

Der Aufstieg der AfD ist kein Zufall, sondern Folge der ungelösten Krisen in diesem Land. Ampel-Regierung und Konservative reden den Rechten nach dem Mund und treten nach unten, gegen BĂŒrgergeldbeziehende und GeflĂŒchtete. Mit Gesetzen fĂŒr schnellere Abschiebungen löst die Regierung kein Problem, sondern zĂŒndet Nebelkerzen, um von der Unterfinanzierung der öffentlichen Hand abzulenken.

Die Ampel trĂ€gt erhebliche Mitschuld am Rechtsruck, da sie den Menschen mit ihren KĂŒrzungen die Zukunft verbaut. Das Land ist mittlerweile kaputtgespart. Die Bahn fĂ€hrt oft nicht, die Schwimmhallen sind geschlossen und die Schulklassen ĂŒberfĂŒllt. Der Mega-Reichtum der Wenigen spaltet die Gesellschaft. Wachsende ZukunftsĂ€ngste und die Sorgen vor dem sozialen Abstieg schaffen einen NĂ€hrboden fĂŒr das Erstarken der Rechten. Die Schuld dafĂŒr bei MigrantInnen zu suchen, ist falsch – und brandgefĂ€hrlich.

Die aktuelle KĂŒrzungspolitik ist ein Konjunkturprogramm fĂŒr die Rechten, damit muss endlich Schluss sein. Die riesigen Demonstrationen gegen die AfD zeigen bundesweit, dass die Mehrheit keinen Rechtsruck will. Es ist höchste Zeit, dass diese Bundesregierung ihre Politik verĂ€ndert und nicht weiter Versprechen bricht.

Die Linke fordert eine sozial gerechte Politik und klare Kante gegen die extreme Rechte – anstatt sich weiter von der AfD treiben zu lassen.

Unsere Gesellschaft braucht endlich Investitionen in die Zukunft, die wieder Hoffnung auf ein besseres Morgen machen. Wir benötigen einen Â»sozialen Antifaschismus«, der die Ursachen des Rechtsrucks angeht. Es darf jetzt kein „Weiter so“ geben.

Die Linke fordert:

1. Ein Zukunftsprogramm fĂŒr alle, statt KĂŒrzungspolitik & Investitionsbremse! FĂŒr die Sanierung von Schienen, BrĂŒcken und öffentlichen Einrichtungen, sowie einen sozial gerechten Klimaschutz braucht es jetzt eine historische Investitionswende. Die Ampel darf nicht weiter mit Vollgas in die Sackgasse rasen. Bezahlbares Wohnen, ÖPNV, gute Pflege und Gesundheitsversorgung, Kita-PlĂ€tze, das versprochene Klimageld und bessere Bildungsangebote sind möglich und dringend nötig – aber dafĂŒr braucht es ein milliardenschweres Sonderprogramm. FĂŒr MilitĂ€r und RĂŒstungskonzerne war das kein Problem.

2. Sanierung der öffentlichen Infrastruktur & ein Infrastruktur-Atlas! Die Infrastruktur unseres Landes ist eine Katastrophe. Viele Menschen, die auf den ÖPNV angewiesen sind, schauen nicht mehr, ob die Bahn mit VerspĂ€tung kommt, sondern ob sie ĂŒberhaupt noch kommt. Wichtige BrĂŒcken sind marode, weil ĂŒber Jahrzehnte die Sanierung ausgeblieben ist. Viele SchĂ€den wurden nur kosmetisch behandelt, weil fĂŒr mehr kein Geld ĂŒbrig ist. Es braucht einen Infrastruktur-Atlas, der Verkehrswege und Transportmittel auf den PrĂŒfstand stellt. Im derzeitigen KĂŒrzungsplan streicht die Ampel sogar dem THW Gelder. Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen ist das totaler Wahnsinn und muss rĂŒckgĂ€ngig gemacht werden.

3. Kommunen stĂ€rken, Demokratie fördern & Rechten die RĂ€ume nehmen! Den Kommunen kommt fĂŒr den Zusammenhalt vor Ort und unsere Demokratie eine SchlĂŒsselrolle zu. Doch sie sind chronisch unterfinanziert, oft ĂŒberschuldet und hĂ€ufig ĂŒberlastet. Sie brauchen ausreichend Geld vom Bund, damit sie zentrale SĂ€ulen der öffentlichen DaseinsfĂŒrsorge tragen können. Zudem sollen Kommunen, die GeflĂŒchtete aufnehmen, zusĂ€tzliche Investitionsgelder erhalten, damit der Alltag vor Ort fĂŒr alle besser funktioniert. Zivilgesellschaftliche DemokratiebĂŒndnisse und lokale Initiative mĂŒssen mit einem echten Demokratiefördergesetz endlich stĂ€rker und langfristig finanziell unterstĂŒtzt werden.

4. Umsteuern! Reiche und Konzerne mĂŒssen mit Vermögensabgabe und MilliardĂ€rssteuer endlich angemessen an den Kosten der Krisen beteiligt werden. Die teuersten FlĂŒchtlinge sind die reichen SteuerflĂŒchtlinge. SteuervergĂŒnstigungen fĂŒr AktiengeschĂ€fte sind ein Geschenk an die Reichen. Schluss damit! WĂ€hrend MilliardĂ€re ihren Luxus ausbauen, kĂ€mpfen Gering- und Normalverdiener mit explodierenden Preisen in allen Lebensbereichen. ExistenzkĂ€mpfe zermĂŒrben, gefĂ€hrden den sozialen Zusammenhalt und erschöpfen die Demokratie.

Damit alle Menschen in unserer Gesellschaft gut leben können, braucht es einen sozialen Politikwechsel. Nötig ist ein Mindestlohn von 15 Euro, das versprochene Klimageld und eine Deckelung der von Lebensmittel- und Energiepreisen und Mieten.

Text/Foto: Partei die Linke am 05. Februar 2024