Wissler: Wer mehr Pflegekräfte will, muss die Arbeitsbedingungen verbessern

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Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes werden in Deutschland bis zu 690 000 zusätzliche Pflegekräfte in den nächsten 25 Jahren benötigt. Die Vorsitzende der Partei Die Linke, Janine Wissler (Foto), fordert deshalb einen radikalen Kurswechsel in der Pflegepolitik:

„Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass sich der Pflegenotstand in Deutschland weiter verschlimmern wird. Bis zu 690 000 Pflegekräfte könnten bis 2049 fehlen. Dabei herrscht schon jetzt Personalnotstand. Weil Arbeitsbedingungen und Bezahlung mies sind, gibt es zu wenige Auszubildende, von denen viele ihre Ausbildung abbrechen. Zudem wechseln viele Pflegekräfte den Beruf oder reduzieren ihre Arbeitszeit. Wenn wir den Pflegenotstand bekämpfen wollen, müssen wir die Pflegeeinrichtungen zurück in die Gemeinnützigkeit führen. Die Privatisierung der Pflege hat die Arbeitsbedingungen massiv verschlechtert. Pflegekräfte werden als Kostenfaktor gesehen, an dem gespart wird, damit die Versorgung von Pflegebedürftigen möglichst viel Gewinn abwirft.
Wenn wir wieder mehr Menschen für den Pflegeberuf gewinnen wollen, müssen wir sie besser bezahlen und über neue Arbeitszeitmodelle diskutieren. Zudem braucht es Personalmindeststandards, denn viele Pflegekräfte scheiden aus dem Beruf aus, weil sie die Arbeitsbelastung nicht mehr ertragen. Es ist höchste Zeit für eine Ausbildungsoffensive, um Menschen für den Beruf zu gewinnen. Dazu braucht es eine Förderung durch den Bund und eine enge Zusammenarbeit mit den Ausbildungseinrichtungen. Wenn die Bundesregierung jetzt nicht reagiert, werden in den Pflegeheimen bald katastrophale Bedingungen herrschen.“

Text/Foto: Partei die Linke am 24. Januar 2024