Wirtschaftsrat der CDU will Fracking in Niedersachsen ermöglichen

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GeneralsekretĂ€r hĂ€lt moderne Verfahren fĂŒr „erforderlich und verantwortbar“ – Vorbehalte „nur ideologisch motiviert“

OsnabrĂŒck (ots). Der CDU-nahe Verein „Wirtschaftsrat der CDU“ fordert die Bundesregierung auf, angesichts der hohen Energiepreise konventionelle Fracking-Verfahren zur Nutzung heimischer Erdgasvorkommen in der Nordsee und in Niedersachsen zu nutzen. GeneralsekretĂ€r Wolfgang Steiger (Foto) sagte der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ): „Nach dem plötzlichen Stopp von Erdgaslieferungen aus Russland ist es zur sicheren Versorgung mit bezahlbarer Energie zwingend, dass heimisches Erdgas in großem Umfang gefördert wird. Dazu sind in vielen FĂ€llen moderne Fracking-Verfahren erforderlich und verantwortbar.“ Die Bundesregierung lehnt konventionelles Fracking in Deutschland bislang ab.

Der Wirtschaftsrat weist auf aktuelle Empfehlungen der von der Regierung eingesetzten Fracking-Kommission hin. „Die Bundesregierung hat von ihrer eigenen Kommission attestiert bekommen, dass Vorbehalte gegen moderne Fracking-Methoden eigentlich nur ideologisch motiviert sein können. Fachlich fundierte EinwĂ€nde werden nicht mehr gesehen.“ Beim Fracking wird in Erdschichten enthaltenes Erdgas mit Chemikalien und Druck entnommen. Es ist in Deutschland wegen möglicher negativer Auswirkungen auf das Grundwasser seit 2017 verboten.

Den Import von FlĂŒssiggas sieht der Wirtschaftsrat skeptisch. „FlĂŒssiggas wird nur ein Baustein von mehreren der zukĂŒnftigen Gasversorgung sein. Es gibt noch zu viele Fragezeichen bei der Infrastruktur, beim Zeitplan und bei den LiefervertrĂ€gen“, sagte Steiger zur BegrĂŒndung des Vorstoßes. Der Preis von FlĂŒssiggas liege deutlich ĂŒber dem von Pipeline-Gas. Auch die Klimabilanz sei „deutlich ungĂŒnstiger“.

Erdgasvorkommen in der Nordsee und in Niedersachsen mĂŒssten genutzt werden. Er erwarte ein Einlenken der GrĂŒnen in Niedersachsen. Die Erdgasförderung dĂŒrfe nicht im neuen Koalitionsvertrag zwischen SPD und GrĂŒnen im Norden blockiert werden, so Steiger.

Foto: Wolfgang Steiger © Jens Schicke