Waffenlieferungen an Ukraine: SPD-Fraktionschef warnt vor deutschen AlleingÀngen

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Rolf MĂŒtzenich: „Unabgestimmte Entscheidungen darf es nicht geben.“

OsnabrĂŒck (ots). In der Debatte um die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine warnt SPD-Fraktionschef Rolf MĂŒtzenich (Foto) vor deutschen AlleingĂ€ngen. „Nur wenn wir uns in Zukunft ebenso eng mit unseren Partnern beraten wie bisher, können wir die Balance zwischen militĂ€rischer Hilfe einerseits und andererseits dem festen Willen, nicht unmittelbar Teil des Krieges zu werden, aufrechterhalten“, sagte MĂŒtzenich der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ).

In den vergangenen Tagen hatte die ukrainische Armee mit einer Gegenoffensive ĂŒberraschend einige strategisch wichtige StĂ€dte zurĂŒckerobert. Damit könne der Krieg in eine „neue Phase“ eingetreten sein, sagte der Fraktionschef, der grundsĂ€tzlich die Lieferung weiterer Waffen befĂŒrwortet: „Die jĂŒngsten Erfolge der ukrainischen StreitkrĂ€fte sind vor allem auf die Motivation der KĂ€mpfer und die kluge Taktik als auch auf die StĂ€rkung und logistische UnterstĂŒtzung durch westliche Waffenlieferungen und Informationen zurĂŒckzufĂŒhren.“ Nach den USA und Großbritannien sei Deutschland der drittgrĂ¶ĂŸte UnterstĂŒtzer der Ukraine, einschließlich der Lieferung von Waffen.

MĂŒtzenich wies darauf hin, dass an anderen Orten in der Ostukraine ebenso heftige KĂ€mpfe gefĂŒhrt wĂŒrden. Die Opferzahlen unter Zivilisten und Armeeangehörigen seien weiterhin groß, und die humanitĂ€re Situation bleibe angespannt. MĂŒtzenich verteidigte aber den zurĂŒckhaltenden Kurs von Kanzler Olaf Scholz: „Scholz hat diesen Pfad jeden Tag neu vermessen und wird es auch in Zukunft tun. Deutsche AlleingĂ€nge oder unabgestimmte Entscheidungen darf es nicht geben.“ Es sei der richtige Kurs, dass Scholz auf allen Wegen versuche, „seinen Beitrag fĂŒr ein möglichst schnelles und allgemein anerkanntes Ende des Krieges zu leisten“.

Foto (c) SPD/photothek