Klassenchat an Fachhochschule der Polizei / Erben: Vom ersten Tag der Ausbildung an muss klar sein, dass „Polizist“ nicht irgendein Beruf ist

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Magdeburg/ST. Am Mittwoch dieser Woche wurde öffentlich, dass es im Rahmen von strafrechtlichen Ermittlungen aus anderem Anlass zur Entdeckung einer Chatgruppe von insgesamt 26 SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt in Aschersleben gekommen ist. Die Nachrichteninhalte erstrecken sich ĂŒber antisemitische, rassistische sowie gewaltverharmlosende und gewaltverherrlichende Inhalte.

Erschreckend ist fĂŒr den SPD-Innenpolitiker RĂŒdiger Erben (Foto) vor allem, dass sich seit 2017 eine komplette Klasse in der Gruppe Nachrichten austauschte und niemand gegen die Inhalte vorging.

FĂŒr Erben unterstreicht das den dringenden Handlungsbedarf in der Polizeiausbildung in Sachsen-Anhalt. So habe sich in den vergangenen Jahren die Zahl der AnwĂ€rter an der Fachhochschule der Polizei drastisch erhöht und die Struktur habe sich völlig geĂ€ndert. Die AnwĂ€rter seien frĂŒher deutlich Ă€lter gewesen, sie hatten oft vorher Wehr- oder Zivildienst geleistet und/oder bereits einen anderen Beruf gelernt. Sie seien als Persönlichkeit deutlich gereifter gewesen. Heute seien viele AnwĂ€rter sogar noch minderjĂ€hrig.

Erben: „Gerade diese noch sehr jungen Menschen mĂŒssen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung positiv unterstĂŒtzt werden. So können sie gute Polizisten werden. Das geht nur durch eine bessere Betreuung der jungen Menschen wĂ€hrend ihrer Ausbildung bzw. ihres Studiums und diese kann nur durch erfahrene Polizeivollzugsbeamte erfolgen. Erfahrene Polizisten, die die AnwĂ€rter begleiten, sind Vertrauenspersonen und können auch erkennen, wenn jemand nicht in die Polizei passt. So erreichen wir, dass junge Polizisten heranwachsen, die ĂŒber fachliches Wissen verfĂŒgen, und denen das Berufsethos eines Polizisten vermittelt wurde.“

Erben betont, dass er diese Forderung bereits vor fĂŒnf Jahren an den damaligen Innenminister gerichtet habe, doch geĂ€ndert hat sich nichts: „Ich hoffe, dass die jĂŒngst öffentlich gewordenen Verfehlungen endlich zu einem Umdenken fĂŒhren.“

Text/Foto: SPD Sachsen-Anhalt