Magdeburg. Die Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen setzt sich dafĂŒr ein, dass das Jura-Studium reformiert wird. DafĂŒr hat sie einen Antrag in die heutige Landtagssitzung eingebracht. âDie Grundstrukturen des Jura-Studiums bestehen seit rund 150 Jahren. Sachsen-Anhalt ist zwar dabei reformfreudig und hat als erstes Bundesland eingefĂŒhrt, dass Studieren das zweite juristische Staatsexamen elektronisch schreiben können. Doch eine Studie von iur.reform hat gezeigt, dass es noch erheblichen Reformbedarf gibt, insbesondere um die emotionale Belastung zu senken. Wir haben mit unserem Antrag daher MaĂnahmen aufgegriffen, die leicht umzusetzen sind und die Symptomatik lindern können“, sagt Sebastian Striegel (Foto), rechtspolitischer Sprecher der grĂŒnen Landtagsfraktion.
âDas Studium ist immer noch stark auf das Staatsexamen ausgerichtet. Ein Scheitern am Ende des langen Studiums bedeutet einen RĂŒckfall auf das Abitur. Ein Sicherheitsnetz fehlt. Wir wollen ermöglichen, dass im Jura-Studium einen Bachelorabschluss integriert wird. Studierende können sich dann befreit auf das Staatsexamen vorbereiten, da sie wissen, dass sie auf jeden Fall einen Hochschulabschluss erlangen. Das Staatsexamen selbst soll dabei nicht angefasst werden“, erklĂ€rt Striegel.
Weiter schlagen wir vor, die PrĂŒfungskommission diverser zu besetzen und die unabhĂ€ngige Zweitkorrektur der Staatsexamensklausuren. âZwar gehört ersteres zur gĂ€ngigen Praxis, es wĂ€re jedoch auch richtig, dieses in die Verordnung hineinzuschreiben. Neuer PrĂŒfungsstoff soll auĂerdem nur aufgenommen werden können, wenn alter herausgenommen wird. Die Breite und FĂŒlle des PrĂŒfungsstoffs verhindern die Konzentration auf das Wesentliche: Die juristische Methode. Auch das ist ein Beitrag zur emotionalen Entlastung.“
Text/Foto: Fraktion BĂNDNIS 90/DIE GRĂNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt
