Galeria Karstadt Kaufhof: Neuer Eigentümer muss investieren und für eine sichere Zukunft sorgen

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Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die erneuten Schließungspläne bei Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) aufs Schärfste. Der bereits drei Mal in die Insolvenz geratene Konzern, seit Kurzem mit einem neuen Eigentümer an der Spitze, hat heute angekündigt, 16 von 92 Filialen schließen zu wollen. Darüber hinaus soll das Personal in der Hauptverwaltung um die Hälfte reduziert werden. Von der Schließung betroffen sind rund 1400 Beschäftigte.

„Das ist keine gute Nachricht, weder für die Beschäftigten noch für die Kundinnen und Kunden und die betroffenen Kommunen. Jeder Standort, der geschlossen wird, führt zu einer weiteren Verödung unserer Innenstädte. Das, was die Beschäftigten auszuhalten haben, geht weit über das Maß des Erträglichen hinaus. Es ist verantwortungslos, wiederholt derart mit den Sorgen, Nöten und Ängsten der Menschen bei Galeria Karstadt Kaufhof und ihrer Familien zu spielen. Wieder einmal entsteht der Eindruck, dass die Beschäftigten zum Spielball eines Mietpokers werden“, kommentiert Silke Zimmer (Foto), ver.di-Bundesvorstandsmitglied und zuständig für den Handel. Hintergrund für viele Schließungen seien die hohen und nicht mehr bezahlbaren Mieten für die Filialen, begründet der Konzern seine Schließungsentscheidung.

Nicht nur die Gewerkschaft, auch Politik und Gesellschaft dürften diese Schließungspläne auf keinen Fall hinnehmen und müssten nun um Arbeitsplätze und Filialen kämpfen. Dafür sei mit den Vermietern über die oft überteuerten Mieten zu verhandeln und an Zukunftskonzepten für den Handel zu arbeiten. „Tausende Beschäftigte haben die letzten Jahre auf erhebliche Gehaltsbestandteile verzichtet, um den Konzern zu retten. Sie haben es verdient, endlich Sicherheit für ihren Arbeitsplatz zu erhalten“, sagte die Gewerkschafterin.

„Wir erwarten, dass der neue Eigentümer Bernd Beetz in das Traditionsunternehmen investiert. Ohne Investitionen wird es nicht gehen! Gemeinsam mit den Beschäftigten muss ein tragfähiges Zukunftskonzept entwickelt und auf den Weg gebracht werden, das auf die Stärken des Warenhauskonzerns setzt: ein breites und hochwertiges Sortiment, gepaart mit Handelskompetenz und sehr guter Beratung. Gelingt das nicht, trägt die Konzernspitze nicht nur Verantwortung für ihr Missmanagement, sondern auch dafür, dass der öffentliche Raum verödet. Wer fortlaufend nur auf Kostensenkung durch Personalabbau und Filialschließungen setzt, senkt die Attraktivität der Warenhäuser für die Kundinnen und Kunden und damit auch die Attraktivität der Innenstädte. Damit trägt der Konzern eine hohe soziale Verantwortung, der er gerecht werden muss“, so Zimmer.

Text/Foto: Verdi