Ausbildung von Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehren / Erben: Lehrgangskapazitäten müssen erhöht werden

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Magdeburg. Vor einem Jahr wurden durch eine Anfrage des innenpolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben (Foto), Zahlen über den dramatischen Ausbildungsstau bei den Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehren in Sachsen-Anhalt bekannt. Im Sommer 2022 erfüllten mindestens 232 Wehrleiterinnen und Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehren in Sachsen-Anhalt nicht die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen. Bei 98 von ihnen war dies bereits seit mehr als zwei Jahren der Fall.

Das zuständige Innenministerium begründete dies damals mit der „pandemiebedingten vorübergehenden Einstellung des Lehrbetriebes am Institut für Brand- und Katastrophenschutz (IBK) Heyrothsberge“. Gleichzeitig wurde vor einem Jahr eine Priorisierung der Lehrgänge für die betroffenen Wehrleiterinnen und Wehrleiter angekündigt.

Ein Jahr danach fragte der SPD-Innenpolitiker nach den aktuellen Zahlen. Die Antwort liegt seit gestern vor. Danach werden im Sommer 2023 mindestens 215 der Führungskräfte nicht über die laufbahnrechtlichen Voraussetzungen verfügen, bei mindestens 90 ist dies bereits seit mehr als zwei Jahren der Fall. Bei der Einordnung der Zahlen für 2023 ist zu berücksichtigen, dass drei Landkreise keine Zahlen geliefert haben. Diese waren jedoch im Jahr 2022 mit 35 (bzw. 17) in die Statistik eingegangen.

Aus Sicht von Erben liegt dies nach wie vor nicht am mangelnden Engagement der Wehrleiterinnen und Wehrleiter, sondern an den zu geringen Lehrgangskapazitäten für die Führungskräfteausbildung am IBK Heyrothsberge. Erben: „Die Sicherstellung der Ausbildung ist keine Kür, sondern eine Pflichtaufgabe des Landes. Mit der Corona-Pandemie ist das nicht mehr zu rechtfertigen. Wenn nicht bald Erfolge zu verzeichnen sind, wird der Rückstand immer größer, denn in sehr vielen unserer Feuerwehren steht ein Generationswechsel bevor“.

Foto (c) SPD Sachsen-Anhalt