Magdeburg. In der von der FDP beantragten Debatte zur Zukunft der Autoindustrie hat die SPD-Landtagsfraktion den Kurs der Liberalen scharf kritisiert. Statt ständig über angebliche Belastungen zu klagen, müsse die Politik die Umstellung der Branche aktiv begleiten, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Holger Hövelmann (Foto).
„Ich gebe zu, dass ich die Logik mancher Beiträge zur Zukunft des Automobils nicht nachvollziehen kann. […] weil die neuen Antriebsarten bei PKW weltweit immer wichtiger werden – deswegen wollen wir in Deutschland an der alten Antriebsart Verbrenner festhalten. Ich finde diese Haltung widersprüchlich.“ Hövelmann verwies darauf, dass die großen Hersteller jahrelang auf den Verbrenner gesetzt und so den Wandel verschlafen hätten – mit Folgen für die vielen Zulieferbetriebe in Sachsen-Anhalt. „Damit helfen wir den Automobilzulieferern tatsächlich: Indem wir Reaktionsfähigkeit schaffen.“
Er erinnerte daran, dass der Landtag auf Initiative der SPD bereits 2022 ein Maßnahmenpaket beschlossen habe – mit Förderung bei der Umstellung auf neue Antriebe, Weiterbildung für Beschäftigte und einem Strategiedialog mit Wirtschaft und Gewerkschaften.
Scharfe Worte fand Hövelmann für die FDP, die gestiegene Löhne als Problem bezeichnet hatte: „Das ist gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht in Ordnung! Sie bürden ihnen die Schuld für etwas auf, was die Manager der großen Automobilhersteller verbockt haben.“
Und weiter: „Wir haben in Sachsen-Anhalt kein Problem mit hohen Löhnen. Wir haben ein Problem mit niedrigen Löhnen. Suchen Sie also nicht die Schuld bei den Arbeitnehmern. Sorgen Sie lieber mit uns dafür, dass sie auch weiterhin in der Zuliefererbranche eine Zukunft haben.“
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Text/Foto: SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt am 09. Oktober 2025