Zahl der ArbeitskrÀfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

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  • Ende 2021 waren 295 000 ArbeitskrĂ€fte aus Nicht-EU-Staaten erfasst
  • Indien wichtigstes Herkunftsland
  • Auch ArbeitskrĂ€fte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

Die Zahl der AuslĂ€nderinnen und AuslĂ€nder, die aus Staaten außerhalb der EuropĂ€ischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021 waren gut 295 000 Menschen im AuslĂ€nderzentralregister erfasst, die eine befristete Aufenthaltserlaubnis fĂŒr eine ErwerbstĂ€tigkeit hatten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011 waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in Deutschland erfasst.

Knapp ein Viertel (24 %) der auslĂ€ndischen ArbeitskrĂ€fte waren Ende 2021 akademische FachkrĂ€fte mit einer sogenannten Blue Card. Diese wurde 2012 EU-weit mit dem Ziel eingefĂŒhrt, dem Mangel an hochqualifizierten FachkrĂ€ften zu begegnen. Voraussetzung fĂŒr den Erhalt der Blue Card ist ein Hochschulabschluss sowie ein konkretes Arbeitsplatzangebot mit einem Bruttojahresgehalt von mindestens 56 400 Euro. In sogenannten Mangelberufen gilt eine geringere Gehaltsgrenze von 43 992 Euro brutto. Ende 2021 arbeitete knapp die HĂ€lfte (48 %) der Personen mit Blue Card in einem Mangelberuf, etwa als Ärztinnen und Ärzte oder in der IT.

Indien hÀufigstes Herkunftsland

AuslÀnderinnen und AuslÀndern, die Ende 2021 mit einer Aufenthaltserlaubnis zum Zwecke der ErwerbstÀtigkeit in Deutschland lebten und arbeiteten, hatten am hÀufigsten die indische Staatsangehörigkeit: 11 % waren Staatsangehörige des asiatischen Staates. Auch die Staatsangehörigkeiten der Balkanstaaten Bosnien-Herzegowina (9 %) und Kosovo (7 %) waren hÀufig vertreten.

Auch ArbeitskrÀfte-Zuwanderung aus EU-Staaten hat zugenommen

Deutlich grĂ¶ĂŸer als die Zahl der ArbeitskrĂ€fte aus Nicht-EU-Staaten ist die all jener Menschen, die aus Staaten innerhalb der EU zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind. Im vergangenen Jahr traf dies nach Ergebnissen des Mikrozensus auf 1,65 Millionen Menschen hierzulande zu. Auch hier gab es einen Anstieg: +19 % gegenĂŒber 2017, als diese Daten erstmals erhoben wurden. Die meisten der aus EU-Staaten zugewanderten ArbeitskrĂ€fte hatten bereits ein festes Arbeitsplatzangebot, als sie nach Deutschland kamen: Im vergangenen Jahr betrug ihr Anteil gut 71 %. Knapp ein Viertel (23 %) der zugewanderten EU-ArbeitskrĂ€fte stammte 2021 aus Polen, dem damit hĂ€ufigsten Herkunftsland. Danach folgten RumĂ€nien (16 %) und Italien (13 %).

43 % aller zugewanderten ArbeitskrÀfte kamen seit 2014

Insgesamt betrachtet – also unabhĂ€ngig von Staatsangehörigkeit und aktuellem Aufenthaltstitel – lebten im vergangenen Jahr knapp 2,72 Millionen Menschen in Deutschland, die in erster Linie wegen der Arbeit zugewandert sind. Fast die HĂ€lfte von ihnen (43 %) kam seit 2014 nach Deutschland, weitere 15 % in den Jahren zwischen 2008 und 2013. Allerdings spiegeln sich auch die wĂ€hrend der 1960er Jahre geschlossenen Abkommen zum Anwerben von ArbeitskrĂ€ften in den Daten wider: 15 % der zugewanderten ArbeitskrĂ€fte, die 2021 in Deutschland lebten, waren bereits zwischen 1950 und 1975 ins Land gekommen.

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