Wirtschaftsrat fordert umfassendes Corona-Konzept fĂŒr den Herbst und Winter

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Wolfgang Steiger: Lockdowns mĂŒssen verhindert werden – Impfkampagne intensivieren und vulnerable Gruppen gezielt schĂŒtzen

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert einen gezielten Corona-Schutz fĂŒr Herbst und Winter. Es gilt einerseits weiterhin die vulnerablen Gruppen unserer Gesellschaft zu schĂŒtzen und andererseits den Einzelhandel zu schonen. Zur Erinnerung: Am 23. September laufen die bisherigen Maßnahmen des Infektionsschutzgesetzes aus. „Die Ampelkoalition hat nun nach eigenen Angaben das neue Infektionsschutzgesetz fertig ausgehandelt. Die Zeit drĂ€ngt um ein wirksames Pandemiekonzept fĂŒr die anstehende Wintersaison vorzustellen. Es wĂ€re fatal, wenn aus purer Hilflosigkeit erneut zum Lockdown gegriffen wĂŒrde. Das muss unbedingt verhindert werden“, fordert Wolfgang Steiger (Foto) , GeneralsekretĂ€r es Wirtschaftsrates.

Die vom Expertenrat der Bundesregierung unlĂ€ngst durchgefĂŒhrte Evaluation der Corona-Maßnahmen hat eindeutig gezeigt, welche Mittel nutzten und wo nachgesteuert werden muss. So kommen die Experten zum Schluss, dass sich vor allem Impfungen und die Maskenpflicht bewĂ€hrt haben. FFP2-Masken etwa böten 83-prozentigen Schutz. Die hingegen verhĂ€ngten rigorosen GeschĂ€ftsschließungen oder 2G/3G-ZugangsbeschrĂ€nkungen, vor allem fĂŒr den Einzelhandel, hĂ€tten hingegen keine signifikanten Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen gehabt, da 70 Prozent der Infektionen auf das private Umfeld zurĂŒckzufĂŒhren waren.

„Der stark reglementierte Handel war also nachgewiesenermaßen nicht Treiber der Pandemie, zumal hier zugleich eine regulatorische Ungleichbehandlung zwischen Lebensmittel- und Nichtlebensmittelhandel stattfand“, erklĂ€rte Wolfgang Steiger und ergĂ€nzte: „Viele der Non-Food-EinzelhĂ€ndler haben in der Folge der ihnen auferlegten sinnlosen BeschrĂ€nkungen LiquiditĂ€ts- und Eigenkapitalreserven oftmals restlos eingesetzt und stehen mittlerweile an den Grenzen ihrer wirtschaftliche Substanz. Angesichts einer bereits spĂŒrbaren KaufzurĂŒckhaltung, in Folge der rasant steigenden Lebenshaltungskosten und angesichts aus dem Ruder laufender Kosten, allein fĂŒr die Klimatisierung oder Beleuchtung der GeschĂ€fte, wĂŒrden neuerliche BeschrĂ€nkungen dem angeschlagenen Non-Food-Handel den Todesstoß versetzen“, warnte Wolfgang Steiger, der schwere wirtschaftliche Kaskadeneffekte befĂŒrchtet.

FĂŒr die anstehende Neufassung des Infektionsschutzgesetzes und die Formulierung einer wirksamen Covid-Strategie fordert der Wirtschaftsrat daher, erwiesenermaßen unwirksame Maßnahmen, wie zum Beispiel die ZugangsbeschrĂ€nkungen fĂŒr Teile des Handels, aus dem Gesetz zu streichen. Sinnvolle Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht in InnenrĂ€umen mit höherem Infektionsrisiko oder in besonderen Einrichtungen, etwa dem ÖPNV, sollten indes als im Bedarfsfall zu aktivierendes Schutzinstrument bestehen bleiben.

„Wir mĂŒssen uns zugleich auf den Übergang zur Endemie und vor allem auf den Schutz der vulnerablen Gruppen konzentrieren“, stimmt Steiger der Empfehlung des Expertenrates zu und empfiehlt, vor allem die Impfkampagne zu forcieren. „Wir als Gesellschaft mĂŒssen auch weiterhin zusammenstehen, um einen modus vivendi mit dem Coronavirus zu finden und ein nahezu normales Leben zu ermöglichen“, appelliert Wolfgang Steiger. In diesem Zusammenhang ist gerade die Impfung wichtig. Aber auch Testungen im anlassbezogenen Kontext und bei Symptomen seien zu empfehlen.

Foto: Wolfgang Steiger © Jens Schicke