Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen ist gestern ohne Ergebnis geblieben. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS).
„Die Arbeitgeber haben auch in dieser Runde ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt, das Proteste und Aktionen der Beschäftigten provoziert“, kritisiert ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper (Foto). „An dem Angebot aus der ersten Runde hat sich kaum etwas geändert und es greift die Preisentwicklung in keiner Weise auf. Da hilft auch die Schönrechnerei des BDLS nicht.“ Bei der Angleichung der Ostlöhne an das Westniveau hätten die Arbeitgeber an ihrem Angebot aus der ersten Runde von 10 Cent Angleichung pro Stunde für jeweils ein Jahr festgehalten. Die Einstiegslöhne sollen nach Ansicht der Arbeitgeber nur geringfügig angehoben werden. In dem Angebot sind Nullmonate enthalten. Darüber hinaus lehne der BDLS die Zahlung einer Corona-Prämie ab. Dieses unzureichende Angebot habe ver.di abgelehnt, so Pieper.
Die Luftsicherheitskräfte in ver.di fordern eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus soll in der Tarifrunde der Lohn für die Luftsicherheitskräfte Fracht und Personen-/Warenkontrolle mit behördlicher Prüfung auf die Lohnhöhe der Luftsicherheitsassistenten (Fluggastkontrolle) nach dem Grundsatz gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit angehoben werden.
Für die Luftsicherheitskräfte in der Bordkartenkontrolle, in der Sicherung von sicherheitsempfindlichen Bereichen, in der Flugzeugbewachung u.a. mit Qualifizierung und bestandener Prüfung sowie in der Dokumentenkontrolle solle bundesweit das gleiche Stundenentgelt (Gleicher Lohn für gleiche Arbeit) gezahlt werden. Bisher würden diese Beschäftigten regional unterschiedlich bezahlt. Jetzt müsse das Stundenentgelt auf das höchste Entgeltniveau angeglichen werden. Auch die niedrigere Bezahlung von Sicherheitskräften beim Berufseinstieg von bis zu 24 Monaten solle abgeschafft werden. Eine solche Regelung sei angesichts des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften nicht mehr zeitgemäß.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 1. und 2. März 2022 statt.
Foto (c) Kay Herschelmann