Statement von Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zum Schutzschirmverfahren von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK)

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„Der Vorstand von Galeria Karstadt Kaufhof hat erneut ein Schutzschirmverfahren beantragt und dabei angekĂŒndigt, ein Drittel der 131 Filialen schließen zu wollen. Das fĂŒhrt zu einer akuten GefĂ€hrdung der noch mehr als 17.000 ArbeitsplĂ€tze im Unternehmen. Es geht jetzt um den Erhalt der Filialen und der ArbeitsplĂ€tze. Und es geht natĂŒrlich auch um die AttraktivitĂ€t vieler InnenstĂ€dte, weil die GKK-Standorte an vielen Stellen einen Ankerpunkt fĂŒr weitere GeschĂ€fte, Handels- und Dienstleistungs-Unternehmen bilden.

Es ist das zweite Verfahren von GKK, bereits im Jahr 2020 hat es ein Schutzschirmverfahren mit Filialschließungen und Arbeitsplatzabbau gegeben. Damals haben sich die BeschĂ€ftigten auf einen Tarifvertrag auch zur BeschĂ€ftigungssicherung eingelassen und akzeptiert, dass deutlich unterhalb des FlĂ€chen-Tarifvertrags entlohnt wurde und dem Unternehmen auf diese Weise etliche Millionen Euro zur VerfĂŒgung gestellt worden sind.

Auch deshalb sind jetzt Wut und EnttĂ€uschung bei den BeschĂ€ftigten besonders groß, weil der EigentĂŒmer RenĂ© Benko seine Zusagen, umfassend in die HĂ€user zu investieren, nicht eingehalten hat. Die Frage ist: Wo ist jetzt RenĂ© Benko? Den BeschĂ€ftigten jedenfalls stellt er sich nicht.

FĂŒr ver.di ist in dieser Situation klar: Wir kĂ€mpfen mit den BeschĂ€ftigten um den Erhalt der ArbeitsplĂ€tze und Standorte. Wir verlangen, im GlĂ€ubigerausschuss vertreten zu sein, um die Interessen der BeschĂ€ftigten, die bereits erhebliche Tarifbestandteile in die Sanierung gesteckt haben, wirksam vertreten zu können. Wir haben zudem das Unternehmen zu Verhandlungen aufgefordert und erwarten auch hier kurzfristig eine Zusage.“

Foto (c) ver.di