Postbank-Tarifverhandlungen: ver.di erreicht gutes Ergebnis in unsicherem Umfeld

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Am Abend erreichte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in der dritten Tarifrunde fĂŒr die BeschĂ€ftigten der Postbank ein Tarifergebnis. „Das waren harte Verhandlungen in einem sehr schwierigen Umfeld. Durch die beiden Einmalzahlungen und den Mindestbetrag in Höhe von 100 Euro haben wir besonders fĂŒr BeschĂ€ftigte in den unteren Gehaltsgruppen viel erreicht. Die Vereinbarung fĂŒr eine verbindliche Übernahme und die VerlĂ€ngerung des KĂŒndigungsschutzes schaffen bis Anfang 2024 Arbeitsplatzsicherheit. Das ist ein gutes Ergebnis fĂŒr die BeschĂ€ftigten in extrem unsicheren Zeiten“, so Jan Duscheck (Foto), ver.di-VerhandlungsfĂŒhrer. Noch in der Nacht haben die Tarifkommissionen Postbank Klassik und Postbank Filialvertrieb dem Ergebnis zugestimmt.

Demnach wird es fĂŒr die 15.000 Postbank-BeschĂ€ftigten im Deutsche Bank-Konzern ab dem 1. Juni 2022 eine Gehaltserhöhung von 3,1 % geben und in einem zweiten Schritt, ab dem 1. Februar 2023, eine Gehaltserhöhung von noch einmal 2,1 %, mindestens aber 100 Euro. DarĂŒber hinaus erhalten die BeschĂ€ftigten im Mai dieses Jahres sowie im Januar 2023 eine Einmalzahlung von jeweils 750 Euro. FĂŒr die Auszubildenden steigen die VergĂŒtungen in zwei Schritten um insgesamt 100 Euro, zudem gibt es im Mai dieses Jahres und im Januar 2023 eine Einmalzahlung in Höhe von jeweils 200 Euro. ver.di einigte sich mit der Deutschen Bank zudem darauf, dass Auszubildende in 2022 und 2023 Anspruch auf Übernahme in ein unbefristetes AngestelltenverhĂ€ltnis haben, sofern ihre Ausbildungsleistungen einem Notendurchschnitt von mindestens 2,6 entsprechen.

Wichtig, neben einer angemessenen Gehaltserhöhung, war es ver.di keine Abstriche beim KĂŒndigungsschutz zu machen. Der bis zum 30. Juni 2023 befristete Ausschluss von betriebsbedingten KĂŒndigungen konnte bis zum 31. Januar 2024 verlĂ€ngert werden. „Das schafft Sicherheit und zwingt die Bank, bei weiterem Personalabbau intelligente und sozialvertrĂ€gliche Lösungen anzuwenden. Niemand geht gegen ihren oder seinen Willen von Bord.“, sagte Duscheck. Außerdem konnten eine VerlĂ€ngerung der bisherigen Umwandlungsoption von Geld in Freizeit bis Mitte 2024 vereinbart und mobile Arbeit fĂŒr BeschĂ€ftigte in einem Umfang von bis zu 60 % ermöglicht werden. ver.di und die Bank einigten sich außerdem darauf, dass BeschĂ€ftigte, die das 56. Lebensjahr vollendet haben, fĂŒr die Dauer von neun Jahren eine Alterszeitregelung beanspruchen können, die auch im Blockmodell möglich ist. Die AltersteilzeitvergĂŒtung wird dabei um 35 % aufgestockt.

Dem Ergebnis mĂŒssen nun noch die ver.di-Mitglieder zustimmen. Dazu startet ver.di ab dem 28. MĂ€rz 2022 eine Mitgliederbefragung.

Foto © ver.di Fb1