Positionspapier Kinderschutz: Alle Chancen nutzen, um TĂ€ter zu finden und im Blick zu behalten

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Magdeburg. Der neue große Missbrauchskomplex mit mehr als 70 VerdĂ€chtigen hat Deutschland erschĂŒttert. In Nordrhein-Westfalen ergaben sich Hinweise auf einen Mann, der seit Anfang Dezember in Untersuchungshaft sitzt und mindestens zwölf Kinder – die HĂ€lfte zum Tatzeitpunkt unter drei Jahre alt – missbraucht haben soll. Durch die Auswertung von Bildern und Videos, die in dessen Wohnung sichergestellt worden sind, ergaben sich Hinweise auf weitere VerdĂ€chtige in 14 BundeslĂ€ndern sowie in Österreich, gegen die nun ermittelt wird. Die Dimension der FĂ€lle hat die mit dem Kinderschutz befassten Fachpolitiker der Landtagsfraktionen von CDU und CSU bewogen, ein Positionspapier mit politischen Forderungen und Zielen zu verfassen.

Dazu erklĂ€rt der kinder- und jugendpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Tim Teßmann (Foto l.): „Die aktuellen Ermittlungen in 14 deutschen BundeslĂ€ndern zeigen deutlich: Wenn es gelingt, nur einen einzigen Akteur aus dem dunklen Sumpf des Missbrauchs und der Verbreitung von Missbrauchsbildern zu fischen, so hĂ€ngt an ihm gleich ein unglaublich großes Netz voll Gleichgesinnter, die sich an dem Elend von Kindern erfreuen und damit ihr widerwĂ€rtiges GeschĂ€ft betreiben. Wir mĂŒssen alle Möglichkeiten nutzen, um so viele MissbrauchstĂ€ter wie möglich aus dem Sumpf zu ziehen und diesen Sumpf stetig und hartnĂ€ckig weiter auszutrocknen. Jeder Mensch, der sich beim Konsum von Bildern leidender Kinder im Dunkelfeld bisher sicher fĂŒhlte, soll wissen: Irgendwann kriegt der Staat dich. Wir werden unsere Kinder mit allen Mitteln schĂŒtzen.“

Dazu ergĂ€nzt der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Tobias Krull: „Die Ausmaße dieses Sumpfes sind gigantisch. FĂŒr uns ergibt sich aus dem aktuellen Fall noch einmal mit Nachdruck der politische Auftrag, alles zu tun, damit TĂ€ter gefasst werden können und wir sie dann vor allem im Blick behalten. Wir haben unsere Forderung bekrĂ€ftigt, so schnell wie möglich fĂŒr eine rechtssichere Anwendung der Verkehrsdatenspeicherung im Internet zu sorgen. Wenn die Polizei Hinweise auf die IP-Adresse eines MissbrauchstĂ€ters erhĂ€lt, so muss diese auch zum TĂ€ter fĂŒhren können. Ansonsten macht sich unser Rechtsstaat selbst blind und der Daten- wird zum TĂ€terschutz. Zudem brauchen Fahnderinnen und Fahnder angesichts immer neuer Anbieter von Messengerdiensten neue technische und rechtliche Ermittlungsmöglichkeiten. Die Erkenntnisse ĂŒber Konsumenten von Missbrauchsdarstellungen mĂŒssen stĂ€rker prĂ€ventiv genutzt werden.“

Foto (c) CDU Sachsen-Anhalt