Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert den designierten neuen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, für die Krankenhäuser kurzfristig – wie im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition vereinbart – ein Gesetz zur Einführung für das bedarfsgerechte Pflegepersonalbemessungsinstrument PPR 2.0 auf den Weg zu bringen. „Das muss eine der ersten Amtshandlungen von Karl Lauterbach sein. Es braucht umgehend diese starke Botschaft der neuen Bundesregierung an die Pflegepersonen, dass es ihr Ernst ist mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern“, sagte Sylvia Bühler (Foto), Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. „Schon vor Corona war die Lage aufgrund der viel zu dünnen Personaldecke mehr als angespannt. Die Pandemie hat die Lage nochmal verschärft; inzwischen brennt die Hütte und die Nerven liegen blank. Die neue Bundesregierung muss jetzt entschlossen handeln, und die Einführung einer bedarfsgerechten Personalausstattung ist ein wichtiger Meilenstein.“
Die PPR 2.0, das im Auftrag der Konzertierten Aktion Pflege entwickelte Instrument für eine bedarfsgerechte Personalbemessung in der Krankenhauspflege, liege seit nunmehr fast zwei Jahren auf dem Tisch, so Bühler weiter. Leider habe der bisherige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dieses gemeinsam von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat und ver.di entwickelte Instrument sträflich ignoriert. „Mit der Einführung der PPR 2.0 wollen die Ampelkoalitionäre endlich eine Kehrtwende in der Krankenhauspflege einleiten. Das ist überfällig, denn der Teufelskreis aus Überlastung, Berufsflucht und Personalmangel muss endlich durchbrochen werden.“ Seit Jahren habe sich ver.di für eine bedarfsgerechte Personalausstattung stark gemacht.
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