Mehr als 46 Millionen ErwerbstÀtige im 3. Quartal 2023

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ErwerbstÀtige mit Arbeitsort in Deutschland, 3. Quartal 2023

0,0 % zum Vorquartal (saisonbereinigt)

+0,3 % zum Vorquartal (nicht saisonbereinigt)

+0,7 % zum Vorjahresquartal

Im 3. Quartal 2023 waren 46,04 Millionen Personen in Deutschland erwerbstĂ€tig. Nach vorlĂ€ufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die ErwerbstĂ€tigenzahl im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt leicht um 7 000 Personen (0,0 %). Im 1. und 2. Quartal war die ErwerbstĂ€tigkeit noch krĂ€ftig um 127 000 Personen (+0,3 %) bzw. 89 000 Personen (+0,2 %) gewachsen. Die Entwicklung der ErwerbstĂ€tigkeit war damit im 3. Quartal 2023 zwar weiterhin positiv, allerdings ließ die Wachstumsdynamik deutlich nach (siehe auch Pressemitteilung Nr. 424 zur ErwerbstĂ€tigkeit im September 2023 vom 2. November 2023).

Ohne Saisonbereinigung stieg die Zahl der ErwerbstĂ€tigen im 3. Quartal 2023 gegenĂŒber dem 2. Quartal 2023 im Zuge der einsetzenden Herbstbelebung um 129 000 Personen oder 0,3 %. Dieser saisonal ĂŒbliche Anstieg fiel im Jahr 2023 geringer aus als 2022 (+188 000 Personen; +0,4 %). Die Zahl der ErwerbstĂ€tigen erreichte damit gleichwohl einen neuen historischen Höchststand: Der bisherige Höchstwert fĂŒr ErwerbstĂ€tige mit Arbeitsort in Deutschland vom 4. Quartal 2022 mit 45,96 Millionen ErwerbstĂ€tigen wurde im 3. Quartal 2023 um 85 000 Personen oder 0,2 % ĂŒbertroffen. Gleichzeitig wurde damit erstmals nach der deutschen Vereinigung die 46-Millionen-Schwelle fĂŒr ein Quartalsergebnis ĂŒberschritten.

Vorjahresvergleich: AufwÀrtstrend verlangsamt

Verglichen mit dem 3. Quartal 2022 stieg die Zahl der ErwerbstÀtigen im 3. Quartal 2023 um 337 000 Personen (+0,7 %). Damit setzte sich der BeschÀftigungsanstieg im Vorjahresvergleich erneut in abgeschwÀchter Form fort (1. Quartal 2023: +444 000 Personen; +1,0 % / 2. Quartal 2023: +396 000 Personen; +0,9 %).

Dienstleistungsbereiche mit stÀrkstem BeschÀftigungszuwachs

Im 3. Quartal 2023 trugen erneut ĂŒberwiegend die Dienstleistungsbereiche zum Anstieg der ErwerbstĂ€tigenzahl gegenĂŒber dem Vorjahresquartal bei (+299 000 Personen; +0,9 %). Den grĂ¶ĂŸten absoluten BeschĂ€ftigungsgewinn verzeichnete der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +124 000 Personen (+1,0 %). Die zweitgrĂ¶ĂŸte absolute Zunahme im 3. Quartal 2023 verzeichnete der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit +75 000 Personen (+0,7 %), gefolgt von den Unternehmensdienstleistern, zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von ArbeitskrĂ€ften gehört, mit +51 000 Personen (+0,8 %). Im Bereich Information und Kommunikation war der BeschĂ€ftigungszuwachs mit +35 000 Personen und damit einem Zuwachs um 2,3 % noch dynamischer. Bei den Sonstigen Dienstleistungen (unter anderem VerbĂ€nde und Interessenvertretungen) stieg die Zahl der BeschĂ€ftigten leicht um 9 000 Personen (+0,3 %). Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern gab es abermals einen Zuwachs (+4 000 Personen; +0,4 %), nachdem im 2. Quartal 2023 der seit Jahren bestehende AbwĂ€rtstrend in diesem Bereich zu Ende gegangen war.

Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) ist die ErwerbstĂ€tigenzahl im 3. Quartal 2023 gegenĂŒber dem Vorjahresquartal weiterhin leicht gestiegen (+17 000 Personen; +0,2 %). Im Baugewerbe konnten deutliche BeschĂ€ftigungsgewinne erzielt werden (+21 000 Personen; +0,8 %). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei blieb die Zahl der ErwerbstĂ€tigen gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum unverĂ€ndert.

SelbststÀndige beenden langjÀhrigen AbwÀrtstrend

Zum Anstieg der ErwerbstĂ€tigkeit gegenĂŒber dem Vorjahresquartal um 0,7 % trug im 3. Quartal 2023 maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen BeschĂ€ftigung bei. BeschĂ€ftigungsgewinne gab es auch bei der Zahl der BeschĂ€ftigten mit ausschließlich marginalen TĂ€tigkeiten (geringfĂŒgig entlohnte und kurzfristig BeschĂ€ftigte sowie Personen in Arbeitsgelegenheiten). Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im 3. Quartal 2023 im Vergleich zum 3. Quartal 2022 um 337 000 (+0,8 %) auf 42,1 Millionen Personen. Bei den SelbststĂ€ndigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger kam der seit dem 2. Quartal 2012 bestehende AbwĂ€rtstrend zum Stillstand: Ihre Zahl lag mit 3,9 Millionen Personen auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahresquartal.

Arbeitsvolumen gegenĂŒber Vorjahr unverĂ€ndert

Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstĂ€tiger Person sanken nach ersten vorlĂ€ufigen Berechnungen des Instituts fĂŒr Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur fĂŒr Arbeit im 3. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,5 Stunden auf 342,3 Stunden (-0,7 %). Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus der gestiegenen ErwerbstĂ€tigenzahl und den geleisteten Stunden je erwerbstĂ€tiger Person – blieb im Ergebnis im gleichen Zeitraum unverĂ€ndert bei 15,8 Milliarden Stunden.

ErwerbstÀtigenzahlen in der EU

Nach Angaben des europĂ€ischen Statistikamtes Eurostat vom 14. November 2023 stieg die nach europĂ€isch harmonisierten Methoden berechnete ErwerbstĂ€tigkeit im 3. Quartal 2023 in den 27 Staaten der EuropĂ€ischen Union (EU) mit +1,3 % und im Euroraum mit +1,4 % gegenĂŒber dem Vorjahresquartal durchschnittlich stĂ€rker als in Deutschland (+0,7 %).

Destatis am 16. November 2023

Symbolfoto/pixabay