Linken-Debatte: 33 Jahre Deutsche Einheit / Pähle: „Alles Mist, und die DDR ist nicht schuld“ – dieser Sichtweise schließen wir uns nicht an

Veröffentlicht in: Heute in Sachsen-Anhalt | 0

Magdeburg. Im Landtag von Sachsen-Anhalt brachte Dr. Katja Pähle (Foto), Fraktionsvorsitzende der SPD, ihre Perspektive auf 33 Jahre deutsche Einheit in die aktuelle Debatte ein. Sie sagte: „Die Geschichte der deutschen Wiedervereinigung, die Geschichte der Umbrüche in den 90er-Jahren und schließlich die heutige Situation in Ostdeutschland – all das ist für die, die diese Entwicklungen erlebt haben, eine Geschichte voller Widersprüche, voller Licht und Schatten.“ Katja Pähle wirft der Linksfraktion vor die Geschichte zu reduzieren: „Alles Mist, und die DDR ist nicht schuld“. Dieser äußerst schwachen Sichtweise kann man sich nicht anschließen.

Pähle wies auf die positiven Faktoren der Entwicklungen in Ostdeutschland hin und hob besonders die Ansiedlungspolitik hervor: „Neue Industrieunternehmen, neue Wertschöpfungsketten, zukunftsorientierte Produktion – das schafft endlich die wirtschaftliche Grundlage dafür, dass ostdeutsche Regionen im deutschen und europäischen Rahmen mithalten können.“ Sie betonte, dass insbesondere die von INTEL geplante Milliardeninvestition nicht nur wirtschaftlich, sondern auch für die Lohnstrukturen von Vorteil sei. Zur Stärkung der unteren Einkommensgruppen führte sie weiter aus: „Zur Erinnerung: Von der Erhöhung im Oktober 2022 haben in Ostdeutschland 18 Prozent der Beschäftigten profitiert, in Westdeutschland waren es 14 Prozent.“ Im Hinblick auf den Fachkräftemangel kann von hausgemachten Defiziten gesprochen werden: „Nur 39,4 Prozent unserer Abiturientinnen und Abiturienten nehmen ein Studium auf. Nur in zwei Bundesländern ist diese Quote noch niedriger.“

Abschließend kritisierte Pähle die Fokussierung der Linksfraktion auf die Ost-West-Trennung und führte an: „Ich freue mich über eine Generation – das sage ich als Mutter zweier Töchter –, in der Gleichaltrige gar nicht erst danach gefragt werden, ob sie „Ossi“ oder „Wessi“ sind, weil diese Kategorie keine Rolle mehr spielt.“

Quelle: SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt

Foto (c) Jens Schlüter