Magdeburg. Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt den von Sozialministerin Petra Grimm-Benne vorgestellten Plan KITA STABIL. Ziel ist es, trotz sinkender Kinderzahlen das Netz der Kindertagesstätten zu erhalten, die Fachkräfte zu entlasten und Familien Planungssicherheit zu geben.
„Eine Kita ist Bildungsort, soziale Infrastruktur und ein entscheidender Standortfaktor für Familien. Kitas dürfen nicht von der Landkarte verschwinden. Mit KITA STABIL sorgen wir dafür, dass das Netz an Einrichtungen erhalten bleibt“, erklärte die sozialpolitische Sprecherin Katrin Gensecke.
So funktioniert KITA STABIL:
Ab 2026 erhält jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt mindestens eine Million Euro zusätzlich. Damit ist sichergestellt, dass keine Region leer ausgeht. Große Landkreise mit weitläufiger Fläche erhalten dank eines „Flächenfaktors“, der längere Wege und mehr Standorte berücksichtigt, sogar mehr. Die Basis bilden zwei Bausteine:
- Bildungspauschale: 12,5 Millionen Euro werden 2026 zweckgebunden bereitgestellt, damit Erzieherinnen und Erzieher Fortbildungen wahrnehmen können, ohne dass Gruppen deswegen geschlossen werden. Übersetzt heißt das: rechnerisch 187 zusätzliche Stellen, die das System entlasten.
- Demografiepauschale: Weil die Zahl der Kinder zurückgeht, würden viele Kommunen eigentlich weniger Geld für Kitas bekommen. Um genau das zu verhindern, gleicht das Land die Lücke aus: 2026 mit 14,2 Millionen Euro, 2027 mit 38,1 Millionen Euro – auch in den Folgejahren sind die Mittel gesichert. So bleiben Kitas auch dort stabil, wo weniger Kinder geboren werden.
Gesamtwirkung: Zusammengerechnet bringt der Plan 2026 Personalmittel für rechnerisch 844 Stellen ins System. 2027 steigt die Zahl auf 983. Das bedeutet: mehr Hände im Alltag, mehr Zeit für die Kinder, weniger Druck auf die Fachkräfte.
Gensecke betonte: „Zusammen mit den bereits vorhandenen Maßnahmen ist KITA STABIL ein klares Signal für bessere Arbeitsbedingungen, stabile Kitas und verlässliche Bildungschancen. Wir sorgen dafür, dass kein Kind wegen Personalmangel vor verschlossenen Türen steht und dass Eltern Beruf und Familie planen können.“
Darüber hinaus sei der Plan auch für die Kommunen entscheidend. „Kitas sind einer der größten Kostenblöcke in den kommunalen Haushalten. Mit der zusätzlichen Unterstützung können Landkreise und Städte ihre Einrichtungen verlässlich finanzieren – auch in ländlichen Regionen, in denen weniger Kinder geboren werden. KITA STABIL bedeutet damit nicht nur Sicherheit für Familien und Fachkräfte, sondern auch Planungssicherheit für die Gemeinden“, so Gensecke.
Die SPD-Fraktion kündigte an, den Kita-Zukunftsdialog des Ministeriums aktiv zu begleiten und eigene Impulse einzubringen. Ziel sei es, das System bis 2033 krisenfest aufzustellen. „Wir brauchen eine dauerhafte Lösung, die Kinderrechte, gute Arbeitsbedingungen und kommunale Handlungsfähigkeit gleichermaßen in den Blick nimmt. KITA STABIL ist der erste Baustein – weitere Schritte werden folgen.“
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Text/Foto: SPD-Fraktion Sachsen-Anhalt am 12. September