Connemann: Die Ampel prÀsentiert eine kulturpolitische Mogelpackung

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Aufarbeitung des SED-Unrechts offenbar nur noch lĂ€stige PflichtĂŒbung

SPD, FDP und BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen haben den Entwurf ihres Koalitionsvertrags vorgelegt. Zu den kultur- und medienpolitischen Vorhaben der Ampel-Parteien erklĂ€rt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann (Foto):

„Abgekupfert, windelweich und bedenkliche Fehlstellen – das kultur- und medienpolitische Kapitel des Ampel-Koalitionsvertrags prĂ€sentiert sich als Mogelpackung.

Weite Passagen wirken wie kopiert aus dem Koalitionsvertrag 2017. Damit macht die Ampelkoalition der erfolgreichen Kulturpolitik der letzten Jahre zwar ein Kompliment. Diese wurde ĂŒber 16 Jahre von der Union geprĂ€gt. Aber es wĂ€re ehrlicher gewesen, dies dann auch zu sagen.

Wo die Ampel neue Themen zu setzen vorgibt, bleibt sie vage und windelweich. Politische Signalwörter wie Barrierefreiheit, DiversitĂ€t oder Nachhaltigkeit bleiben ohne Konkretisierung. So kĂŒndigt das links-gelbe BĂŒndnis eine Neuordnung der Filmförderung an, sagt aber nicht, wie.

Bezeichnende Leerstellen offenbart die Ampel in der Erinnerung an das SED-Unrecht. Kein Wort zum Mahnmal fĂŒr die Opfer des Kommunismus. Die ‚Schnipselmaschine‘ zur Rekonstruktion der zerrissenen Stasi-Akten bleibt unerwĂ€hnt. WĂ€hrend der Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit breiter Raum gegeben wird, scheint sich die Ampel fĂŒr das SED-Unrecht nicht mehr zu interessieren.

Zudem fehlt ein klares Bekenntnis zum Wert des geistigen Eigentums. Die ministeriellen ZustĂ€ndigkeiten fĂŒr den Wert kreativer Leistungen wandern zur FDP (Justiz) und vor allem zu den GrĂŒnen (BKM, Wirtschaft, AuswĂ€rtiges). Diese sind in der Vergangenheit nicht als energische VorkĂ€mpfer fĂŒr ein starkes Urheberrecht im Interesse der Kreativen und Rechteinhaber aufgefallen.

UnterstĂŒtzen wird die CDU/CSU-Bundestagsfraktion die neue Bundesregierung in jedem Fall in ihrer zu Recht angekĂŒndigten Fortsetzung der Hilfsmaßnahmen fĂŒr den Kulturbereich und die Kreativwirtschaft zur Abmilderung der gravierenden Pandemiefolgen.“