Arbeitsmarkt im November 2023 – Schwache Entwicklung setzt sich fort

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„Die konjunkturelle Flaute hinterlĂ€sst weiter ihre Spuren am deutschen Arbeitsmarkt. Arbeitslosigkeit und UnterbeschĂ€ftigung haben saisonbereinigt zugenommen. Die BeschĂ€ftigung wĂ€chst nur noch wenig und die gemeldete ArbeitskrĂ€ftenachfrage ist nach wie vor rĂŒcklĂ€ufig“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur fĂŒr Arbeit (BA), Andrea Nahles (Foto), heute anlĂ€sslich der monatlichen Pressekonferenz in NĂŒrnberg.

Arbeitslosenzahl im November:

-1.000 auf 2.606.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:

+172.000

Arbeitslosenquote gegenĂŒber Vormonat:

-0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent

Arbeitslosigkeit, UnterbeschÀftigung und Erwerbslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit ist im November 2023 – wie in den Herbstmonaten ĂŒblich – gesunken und zwar auf 2.606.000. Mit einem Minus von 1.000 fĂ€llt der RĂŒckgang fĂŒr einen November aber sehr gering aus. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen gegenĂŒber dem Vormonat um 22.000 zugenommen. Verglichen mit dem November des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 172.000 höher. Die Arbeitslosenquote sank im November um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. GegenĂŒber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Oktober auf 3,1 Prozent.

Die UnterbeschĂ€ftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige ArbeitsunfĂ€higkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 13.000 gestiegen. Sie lag im November 2023 bei 3.448.000 Personen. Das waren 176.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die BerĂŒcksichtigung ukrainischer GeflĂŒchteter hĂ€tte die UnterbeschĂ€ftigung nur um 122.000 ĂŒber dem Vorjahreswert gelegen.

Kurzarbeit

Vor Beginn von Kurzarbeit mĂŒssen Betriebe eine Anzeige ĂŒber den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 26. November fĂŒr 57.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsĂ€chlichen Inanspruchnahme stehen bis September 2023 zur VerfĂŒgung. So wurde nach vorlĂ€ufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat fĂŒr 149.000 BeschĂ€ftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach jeweils 111.000 im August und im Juli.

ErwerbstÀtigkeit und BeschÀftigung

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der ErwerbstĂ€tigen (nach dem Inlandskonzept) im Oktober 2023 saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat geringfĂŒgig um 15.000 gestiegen. Mit 46,26 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 272.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige BeschĂ€ftigung ist von August auf September 2023 saisonbereinigt leicht um 5.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie im September nach Hochrechnungen der BA um 195.000 auf 35,09 Millionen BeschĂ€ftigte zugenommen, wobei der Anstieg allein auf AuslĂ€ndern beruht. 7,6 Millionen Personen hatten im September 2023 eine geringfĂŒgig entlohnte BeschĂ€ftigung, 201.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,19 Millionen ausschließlich und 3,42 Millionen im Nebenjob geringfĂŒgig entlohnt beschĂ€ftigt.

ArbeitskrÀftenachfrage

Im November waren 733.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 90.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator fĂŒr die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berĂŒcksichtigt – sank im November 2023 um

1 Punkt auf 114 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen RĂŒckgang von 15 Punkten.

Geldleistungen bei Arbeitslosigkeit und HilfebedĂŒrftigkeit

795.000 Personen erhielten im November 2023 Arbeitslosengeld, 93.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfĂ€higen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung fĂŒr Arbeitsuchende (SGB II) lag im November bei 3.915.000. GegenĂŒber November 2022 war dies ein Anstieg um 80.000 Personen. 7,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfĂ€higen Alter waren damit hilfebedĂŒrftig.

Foto (c) SPD/Photothek