Heute in Oschersleben – Fehlerlos und clever: Luca Engstler feiert ersten DTM-Sieg

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  • Lamborghini-Pilot gewinnt mit perfekter Boxenstopp-Strategie in Oschersleben
  • Pole-Setter Mirko Bortolotti fĂ€llt nach misslungenem Reifenwechsel weit zurĂŒck
  • 42.000 Besucher erleben spektakulĂ€ren DTM-Auftakt in der Magdeburger Börde

Oschersleben. Grenzenloser Jubel bei Vater und Sohn: Luca Engstler (Kempten, Lamborghini Team Liqui Moly by GRT) gewann im Lamborghini in Oschersleben vor den Augen seines Vaters, der Tourenwagen-Legende Franz Engstler, sensationell den Sonntagslauf. Nach einer fehlerlosen Leistung machte der auf Platz vier gestartete 24-JĂ€hrige seinen ersten Erfolg in der DTM perfekt. Den zweiten Platz belegte Maro Engel (Monaco), Dritter wurde dessen Markenkollege Luca Stolz (Brachbach). Beide Fahrer bestritten fĂŒr ihre RennstĂ€lle Mercedes-AMG Team HRT und Mercedes-AMG Team Winward den jeweils 50. DTM-Lauf. „Ehrlich gesagt, habe ich im Vorfeld kein einziges Mal daran gedacht, hier mein erstes DTM-Rennen zu gewinnen. Nach einer Gelbphase zur Rennmitte wurde mir Runde fĂŒr Runde klar, dass ich auf Siegkurs bin. In solchen Momenten kommt es darauf an, gedanklich nicht abzuschweifen und voll fokussiert zu bleiben“, verriet der Überraschungssieger. Zum DTM-Saisonstart kamen am Wochenende 42.000 Besucher in die Motorsport Arena Oschersleben.

Keyfacts, Motorsport Arena Oschersleben, Saisonlauf 2 von 16

  • StreckenlĂ€nge: 3.667 Meter
  • Wetter: 21 Grad, bewölkt
  • Pole-Position: Mirko Bortolotti (SSR Performance, Lamborghini HuracĂĄn GT3 Evo2 #92), 1:21,800 Minuten
  • Sieger: Luca Engstler (Lamborghini Team Liqui Moly by GRT, Lamborghini HuracĂĄn GT3 Evo2 #19)
  • Schnellste Rennrunde: Maro Engel (Mercedes-AMG Team Winward, Mercedes-AMG GT3 #130), 1:23,245 Minuten

Schon kurz nach dem Rennstart kam am Sonntagmittag das Cupra Safety-Car zum Einsatz, da der drittplatzierte Jack Aitken (GB) seinen Ferrari 296 GT3 nach einer BerĂŒhrung neben der Strecke abstellen musste. Nach dem Re-Start in Runde fĂŒnf setzten sich Pole-Setter Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini und Mercedes-AMG-Fahrer Stolz von den Verfolgern Engstler, Arjun Maini (IND) in einem weiteren Mercedes-AMG und Lamborghini-Pilot Nicki Thiim (DK) ab.

Zur Rennmitte sorgte ein weiterer Zwischenfall fĂŒr die Vorentscheidung. Der Ferrari 296 GT3 von Thierry Vermeulen (NL) musste nach einem Kontakt mit RenĂ© Rast (Bregenz) geborgen werden, was eine Full-Course-Yellow-Phase zur Folge hatte. Engstler und auch Engel hatten ihre Pflichtstopps zu dem Zeitpunkt bereits absolviert und ĂŒbernahmen so die beiden ersten Positionen.

Engstler zeigte sich danach nervenstark, hielt Engel souverĂ€n auf Distanz und ĂŒberquerte nach 40 Runden als Erster die Ziellinie. Den dritten Platz belegte Stolz, da Bortolotti nach einem missglĂŒckten Reifenwechsel auf Platz 16 zurĂŒckfiel. Maini sah als Vierter die Zielflagge – hinter dem 26-JĂ€hrigen folgten die beiden BrĂŒder Kelvin (ZA/Abt Sportsline) und Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport). Dreifach-Champion Rast steuerte seinen BWM M4 GT3 auf Rang sieben. Christian Engelhart (Starnberg) sicherte sich und dem Lamborghini Team TGI by GRT die achte Position. UnglĂŒcklich verliefen die letzten Meter fĂŒr den Schweizer Ricardo Feller: Kurz vor Schluss kĂ€mpfte der Pilot von Abt Sportsline als FĂŒnfter mit technischen Problemen, konnte seinen Audi R8 LMS GT3 Evo2 aber noch auf Platz neun ins Ziel bringen. Die Top-Ten komplettierte Marco Wittmann (FĂŒrth) mit dem dritten BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport.

Maro Engel: â€žDas Auto hat sich super angefĂŒhlt, direkt beim Start konnte ich drei PlĂ€tze gut machen. Wir waren auf einer guten Strategie unterwegs, natĂŒrlich spielte auch ein wenig GlĂŒck mit dem Zeitpunkt der Full-Course-Yellow-Phase rein. Ich hoffe, dass wir den Schwung mit in die nĂ€chsten Rennen nehmen können.“

Luca Stolz: â€žIm Qualifying und beim Boxenstopp waren wir richtig schnell. Das Rennen lief ein wenig merkwĂŒrdig. Einerseits hĂ€tte ich gern gewonnen, andererseits dachte ich zwischenzeitlich, dass ich es nicht mal aufs Podium schaffe. Mirko Bortolotti hatte ein kleines Problem beim Reifenwechsel, davon konnte ich profitieren. Insgesamt war es ein super Wochenende.“

Ergebnis, 2. Meisterschaftslauf, Oschersleben
1. Luca Engstler (D/Lamborghini Team Liqui Moly by GRT)
2. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward), +0,300 Sekunden
3. Luca Stolz (D/Mercedes-AMG Team HRT), +18,325 Sekunden
4. Arjun Maini (IND/Mercedes-AMG Team HRT), +20,554 Sekunden
5. Kelvin van der Linde (ZF/Abt Sportsline), +32,981 Sekunden

Foto: Erstmals auf dem DTM-Podium ganz oben: Lamborghini-Pilot Luca Engstler. (c) ADAC Motorsport