FDP-Fraktion setzt sich fĂŒr Gipsabbau in Sachsen-Anhalt ein

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Liberale fordern umweltgerechte Erschließung und Sicherung heimischer Rohstoffvorkommen / Bedarf an natĂŒrlichem Gips steigt durch Abschaltung der Kohlekraftwerke

Magdeburg/ST. In Sachsen-Anhalt sollen in Zukunft natĂŒrliche Gipsvorkommen erschlossen und fĂŒr die Industrie gewonnen werden. DafĂŒr setzt sich die FDP-Landtagsfraktion ein. „Sachsen-Anhalt ist das einzige Bundesland, das seine natĂŒrlichen Gipsvorkommen bisher nicht aktiv nutzt. Das muss sich Ă€ndern. Wir brauchen den Gips fĂŒr Baumaterialien und sollten uns verfĂŒgbare heimische Rohstoffe sichern“, sagte Fraktionschef Andreas Silbersack (Foto). Sachsen-Anhalt habe „enormes Potenzial fĂŒr die langfristige Nutzung heimischer Gipsvorkommen“ und könne damit in Zukunft zahlreiche ArbeitsplĂ€tze sichern“, so Silbersack.

Das Land mĂŒsse die planerischen Voraussetzungen fĂŒr den Abbau schaffen und die Rohstoffsicherung als strategisches Instrument im Landesentwicklungsplan berĂŒcksichtigen. „Etwa fĂŒnf Millionen Tonnen REA-Gips mĂŒssen durch die Abschaltung der Kohlekraftwerke ersetzt und durch heimische Rohstoffe ersetzt werden. Es geht um ArbeitsplĂ€tze, Unternehmen und die Zukunft einer Region samt ihrer Menschen,“ erklĂ€rte, Kathrin Tarricone, Sprecherin fĂŒr Infrastruktur und Umwelt der Liberalen im Landtag. REA-Gips wird aus RĂŒckstĂ€nden von Rauchgasentschwefelungsanlagen, kurz REA, gewonnen.

„Es wĂ€re völlig verantwortungslos, einen Rohstoff unter Ă€ußerst hohem CO2-Verbrauch zu importieren, wenn dieser direkt vor unserer HaustĂŒr liegt“, so Tarrione weiter. Sie betonte: „Ökologie und Ökonomie mĂŒssen beim Gipsabbau Hand in Hand gehen.“ Deshalb solle auch die Recycling- und Kreislaufwirtschaft in Sachsen-Anhalt ausgebaut werden, um möglichst viele Ersatz- oder Recyclingmaterialien zu nutzen und Ressourcen zu schonen.

Die FDP-Abgeordnete verwies auf das Gips-Werk der Firma Knauf in Rottleberode (Landkreis Mansfeld-SĂŒdharz). „Das Unternehmen hat bereits in der Vergangenheit fĂŒr eine großflĂ€chige Aufforstung ehemals genutzter Abbaugebiete gesorgt und engagiert sich fortlaufend fĂŒr neue Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit.“ Der Gipsabbau in der Region könnte kĂŒnftig weitere Werke, beispielsweise in Lochau (Saalekreis), versorgen und „langfristig Wertschöpfung in Sachsen-Anhalt sichern“, so Tarricone.

Text/Foto: FDP-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt / Robert Richter