Scharfe Kritik der FDP im Landtag an geplantem Flächenkauf der Nabu-Stiftung aus Steuermitteln: „Frevel an künftigen Generationen“
Die Liberalen im Landtag üben scharfe Kritik am geplanten Kauf von 1.000 Hektar Wald im Harz durch die Nabu-Stiftung. „30 Millionen Euro Steuergeld sollen dafür eingesetzt werden, Wald der regionalen Wertschöpfung zu entziehen. Das ist absolut ignorant und ein Schlag ins Gesicht aller, die in der Region Wirtschaft und Naturschutz versöhnen wollen“, sagt Fraktionschef und wirtschaftspolitischer Sprecher Andreas Silbersack (Foto).
Weiter erklärt er: „Quasi zeitgleich zu dieser Nachricht aus Stolberg nimmt in Leuna UPM eine große Biochemie-Raffinerie in Betrieb, die aus Holz biobasierte Chemikalien herstellt. Diese Anlage gilt als die größte industrielle Biochemie-Investition Europas. Die Raffinerie soll, wenn sie voll ausgelastet ist, jährlich etwa 220.000 Tonnen biobasierter Chemikalien aus nachhaltig bewirtschaftetem Holz produzieren. Dafür brauchen wir Wirtschaftswald und eben keinen Urwald.“
Kathrin Tarricone, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion, weist auf wissenschaftliche Befunde hin, die zeigen, dass im Wirtschaftswald Nachhaltigkeit „ideal realisiert werden kann. Wer Nachhaltigkeit auf eine totale Stilllegung des Buchenwaldes verengt, betreibt Frevel an künftigen Generationen.“ Nachhaltigkeit beruhe auf drei gleichberechtigten Säulen: Umweltschutz, langfristigem Wirtschaften und fairem Miteinander, damit auch zukünftige Generationen gut leben können.
Tarricone verweist auf das Strukturwandelprojekt „Innovationshub Fokus Holz und Klima“, das mit 20 Millionen Euro Steuermitteln gerade in Mansfeld-Südharz entwickelt wird. „Ziel ist es, ein Netzwerk in Sachen Holz- und Forstwirtschaft zu etablieren. Dem Kerngebiet dieses Projektes 1.000 Hektar Zukunftswald zu entziehen, erhöht den Verlust für die regionale Wertschöpfung weiter“, krisitiert sie: „Das Land setzt mit der novellierten Bauordnung gerade voll auf nachhaltiges Bauen – und was macht die Nabu-Stiftung? Sie ignoriert alle Bemühungen und verrät den ländlichen Raum einmal mehr.“
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Quelle: FDP-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt am 23. Dezember 2025
Foto: Andreas Silbersack (c) Hans Eckardt
