Reporter ohne Grenzen fordern „deutliche“ Kanzler-Worte gegen UnterdrĂŒckung der Presse am Golf

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GeschĂ€ftsfĂŒhrer Mihr: Olaf Scholz muss Bedingungen fĂŒr GeschĂ€fte stellen – „Herrscher dĂŒrfen Medien nicht mehr mit FĂŒĂŸen treten“

OsnabrĂŒck (ots). Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat Bundeskanzler Olaf Scholz zum Einsatz gegen die UnterdrĂŒckung der Presse bei seiner Reise nach Saudi-Arabien, Katar und in die Emirate aufgefordert. NatĂŒrlich dĂŒrfe der Kanzler in diese LĂ€nder reisen. „Wenn er mit diesen Regierungen GeschĂ€fte machen will, sollte er aber eine Bedingung stellen: dass deren Herrscher aufhören, die Medien als grundlegende SĂ€ule des Rechtsstaats mit FĂŒĂŸen zu treten“, sagte der GeschĂ€ftsfĂŒhrer von ROG Deutschland, Christian Mihr, im GesprĂ€ch mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ).

„Es wĂ€re ein ermutigendes Zeichen einer tatsĂ€chlich wertegeleiteten Politik, wenn der Kanzler deutliche Worte fĂ€nde“, sagte Mihr. Wenn mit Blick auf die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Katar auch noch der Deutsche Fußball-Bund und andere nationale FußballverbĂ€nde Verletzungen der Pressefreiheit anprangerten, „dann könnte sich etwas bewegen“.

Derzeit gebe es weder in Saudi-Arabien noch in Katar oder den Emiraten Pressefreiheit. Journalistinnen und Reporter wĂŒrden mit Überwachungssoftware bespitzelt, ohne fairen Prozess verhaftet und verschwĂ€nden jahrelang im GefĂ€ngnis, weil sie die Arbeit der Regierungen kritisch hinterfragten, sagte Mihr. „Und wir gehen davon aus, dass höchste Kreise des saudischen Königshauses und sehr wahrscheinlich auch der Kronprinz Mohamed bin Salam selbst den brutalen Mord an Jamal Kashoggi vom Oktober 2018 gebilligt hat – ohne mit der Wimper zu zucken.“ Mihr beonte in der „NOZ“: „Wir fordern nach wie vor transparente und unabhĂ€ngige AufklĂ€rung, sodass Jamal Khashoggis Ermordung nicht ohne Bestrafung bleibt.“

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