LĂŒddemann/Striegel – Statement zum Parlamentarischen Untersuchungsausschuss

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Zur geplanten Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur AufklĂ€rung möglicher Behördenfehler im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt Ă€ußern sich Cornelia LĂŒddemann (Foto), Vorsitzende der bĂŒndnisgrĂŒnen Landtagsfraktion, und Sebastian Striegel, innenpolitischer Sprecher der Fraktion:

„Der von einem saudischen StaatsbĂŒrger mit antimuslimischen Einstellungen und Sympathien fĂŒr verschiedene Rechtsextremisten verĂŒbte Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten, rund 300 Verletzten und vielen hundert traumatisierten Menschen erfordert eine umfassende und transparente Aufarbeitung. Es braucht nicht nur die volle AufklĂ€rung der AblĂ€ufe, sondern auch das Ziehen von Konsequenzen und das Übernehmen von Verantwortung“, so Cornelia LĂŒddemann. „Wir mĂŒssen dafĂŒr sorgen, dass Fehler erkannt und behoben werden, um die Sicherheit unserer BĂŒrger*innen zukĂŒnftig besser zu gewĂ€hrleisten. Insofern begrĂŒĂŸen wir die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses ausdrĂŒcklich.“

Sebastian Striegel ergĂ€nzt: „Wir begrĂŒĂŸen die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Wir werden den von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Auftrag kritisch prĂŒfen und bei Bedarf erweitern, denn AufklĂ€rung muss lĂŒckenlos geschehen. Es darf keine Bereiche geben, die unberĂŒcksichtigt bleiben.“

Im Mittelpunkt der AufklĂ€rung steht die Frage, wie es zu FehleinschĂ€tzungen des Gefahrenpotenzials des TĂ€ters kommen konnte und ob Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt Magdeburg und auf Landesebene ausreichend waren. Auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sicherheitsbehörden wird Gegenstand der Untersuchung sein.

LĂŒddemann unterstreicht, dass bereits jetzt Maßnahmen ergriffen werden mĂŒssen: „Es braucht kein Warten auf den Untersuchungsausschuss, um Konsequenzen zu ziehen. Die Menschen in unserem Land erwarten, dass ihre Sicherheit oberste PrioritĂ€t hat. Wir als bĂŒndnisgrĂŒne Fraktion haben die Landesregierung bereits mit mehreren Verlangen nach § 53 Abs. 2a der Landesverfassung aufgefordert, die relevanten Akten vorzulegen. Nur durch schnelle und transparente Einsicht können mögliche VersĂ€umnisse aufgeklĂ€rt und Maßnahmen abgeleitet werden.“

Striegel erlĂ€utert weiter: „Bereits morgen, am 15. Januar 2025, wird eine erste Akteneinsicht im Innenministerium erfolgen. Weitere Aktenvorlagen sind bereits in Vorbereitung. Damit zeigen wir, dass wir AufklĂ€rung nicht nur fordern, sondern aktiv daran arbeiten.“

Die heute vom Kabinett beschlossenen VerschĂ€rfungen des SOG LSA sehen wir kritisch. Jetzt ist nicht die Zeit fĂŒr GesetzesverschĂ€rfungen. Dass die Innenministerin die Kraft fehlt, diese VerschĂ€rfungen selbst vorzustellen, spricht fĂŒr sich.“

Beide Abgeordneten machen abschließend deutlich: „FĂŒr uns steht im Vordergrund, dass die Opfer und ihre Angehörigen ein Recht auf umfassende AufklĂ€rung haben. Die Arbeit des Ausschusses werden wir konstruktiv und kritisch begleiten.“

Text/Foto: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am 14. Januar 2025