ifo GeschÀftsklimaindex auf breiter Front gefallen

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Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich deutlich verschlechtert. Der ifo GeschĂ€ftsklimaindex ist im September auf 84,3 Punkte gefallen, nach 88,6 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im August. Dies ist der niedrigste Wert seit Mai 2020. Der RĂŒckgang zieht sich durch alle vier Wirtschaftsbereiche. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle GeschĂ€ftslage klar schlechter. Der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate hat deutlich zugenommen. Im Einzelhandel fielen die Erwartungen sogar auf ein historisches Tief. Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index spĂŒrbar gefallen. Die Unternehmen waren unzufriedener mit den laufenden GeschĂ€ften. Sie blicken mit großer Sorge auf das nĂ€chste halbe Jahr. Die Erwartungen waren zuletzt im April 2020 so pessimistisch. Die Stimmung hat sich in nahezu allen Branchen verschlechtert. Der Auftragsbestand war weiter rĂŒcklĂ€ufig.

Im Dienstleistungssektor ist der GeschĂ€ftsklimaindex abgestĂŒrzt. Die EinschĂ€tzungen zur aktuellen Lage fielen deutlich schlechter aus. Die Firmen rechnen zudem mit einer weiteren spĂŒrbaren Verschlechterung in den kommenden Monaten. Insbesondere das Gastgewerbe befĂŒrchtet schwere Zeiten.

Im Handel hat sich das GeschĂ€ftsklima nochmals verschlechtert. Die GeschĂ€ftslage drehte erstmals seit Februar 2021 wieder in den negativen Bereich. Auch der Ausblick verdĂŒsterte sich weiter.

Im Bauhauptgewerbe hat der Index merklich nachgegeben. Die Unternehmen waren mit den laufenden GeschÀften weniger zufrieden. Die Erwartungen waren pessimistischer als im Vormonat.

Clemens Fuest (Foto)
PrÀsident des ifo Instituts

Text/Foto ifo Institut