Der Bund will als MehrheitsaktionĂ€r beim Energiekonzern Uniper einsteigen. Trotz der Verstaatlichung hĂ€lt der Bundeswirtschaftsminister an der umstrittenen Gasumlage fest. Jetzt soll damit die Finanzierung des zukĂŒnftigen Staatskonzerns gesichert werden. Die MIT-Bundesvorsitzende Gitta Connemann (Foto) erklĂ€rt dazu:
âDer Gasumlagenwahnsinn geht in die nĂ€chste Runde. Inzwischen hat der Bundeswirtschaftsminister erkannt, dass sein Projekt auf rechtlich wackligen FĂŒĂen steht. Mit der Verstaatlichung von Uniper wird eine neue Situation geschaffen. Neben den Milliardenkosten fĂŒr die Ăbernahme sollen Betriebe und BĂŒrger die Umlage finanzieren – on top. Per Umlage soll ein Staatsunternehmen von Betrieben finanziert werden, die sich am Markt behaupten mĂŒssen. Man muss kein Ăkonom sein, um zu sehen: Die Gasumlage muss gestoppt werden. Sofort. Nur Robert Habeck scheint das alles egal zu sein. Denn es geht um sein Projekt. DafĂŒr ist er offenkundig bereit, sich immer weiter zu verrennen. Hier darf es aber nicht um den Gesichtsverlust eines Bundeswirtschaftsministers gehen. Es geht um den Wirtschaftsstandort Deutschland. Viele Betriebe fĂŒrchten um ihre Existenz – nicht gefĂŒhlt, sondern real. Sie wissen schon jetzt nicht, ob sie die Preise fĂŒr Gas und Strom bezahlen können. Aktuell spielen sich hinter Betriebstoren Dramen ab. Da kann die Gasumlage der berĂŒhmte letzte Tropfen sein. Die Betriebe brauchen Entlastungen. Keine weitere Belastungen. Jetzt.“
Die Umsetzung der geplanten Verstaatlichung von Uniper soll mindestens drei Monate dauern. Ob die Umlage dann, wenn Uniper ein Staatsunternehmen sei, noch verfassungskonform erhoben werden könne, sei unklar, so der Bundeswirtschaftsminister. Gitta Connemann: âEs ist weder rechtlich haltbar noch vermittelbar, dass BĂŒrger und Betriebe eine Umlage fĂŒr ein De-facto-Staatsunternehmen zahlen sollen – neben ihren Steuern.“
Die Gasumlage stand seit ihrer VerkĂŒndung unter massiver Kritik. Diese betraf neben ihrem gesamten Zweck auch die Intransparenz bei ihrer Berechnung: Noch immer ist unklar, auf welcher Kalkulationsgrundlage die 2,419 Cent/Kilowattstunde beruhen. Gitta Connemann: âDie Gasumlage ist ein Chaos-Projekt. Sie war von Anfang an falsch und zudem handwerklich schlecht gemacht. Nach wie vor können Trittbrettfahrer aufspringen. Unternehmen, die satte Gewinne gemacht haben, Boni und Dividenden auszahlen können, sollen immer noch bedacht werden. Wenn die Ampel sich schon selbst nicht den Gefallen tun will, steht sie gegenĂŒber Betrieben und BĂŒrgern in der Pflicht. Wieviel Verzweiflung will die Ampel noch auslösen? Die Bundesregierung muss endlich die Notbremse ziehen. Die Gasumlage muss sofort gestoppt werden. Wenn der Bundeswirtschaftsminister dies nicht kann, muss der Kanzler handeln.“
Foto/Text: MIT