Gelobt, beklatscht, aber schlecht bezahlt – Pflegenotstand auch in Sachsen-Anhalt immer akuter

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Es geht nicht nur um gute Bezahlung, sondern auch um die Gestaltung der Arbeitsbedingungen und die Weiterentwicklung des Berufes.

Applaus und warme Worte reichen nicht! Daher ist der vereinbarte Corona-Bonus der „Ampel“-Koalition fĂŒr PflegekrĂ€fte in Höhe von bis zu 3.000 Euro richtig und wichtig. Diese Anforderung ist nicht zu unterschĂ€tzen, wie Erfahrungen aus 2020 bundesweit bereits gezeigt haben.

Aus besonderem Anlass gezahlte PrÀmien ersetzen keineswegs eine durchgehend faire und den Anforderungen entsprechende Gestaltung von Löhnen, Arbeitsbedingungen, Aus- und Fortbildung.

Das gebietet der Respekt vor der Leistung der PflegekrĂ€fte – und die dringende Notwendigkeit, den Pflegeberuf so zu gestalten, dass NachwuchskrĂ€fte und Quereinsteiger-innen diesen Beruf wĂ€hlen und ihm lange erhalten bleiben – Ausschlaggebend ist das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure, vom gesetzlichen Rahmen auf Bundesebene bis hin zu den TrĂ€gern der KrankenhĂ€user und Einrichtungen.

Dazu die Abgeordnete Dr. Heide Richter Airijoki (Foto): „Wir brauchen grĂ¶ĂŸere Gerechtigkeit bei der Bezahlung, die im Durchschnitt auch in Sachsen-Anhalt lĂ€ngst nicht mehr so schlecht ist wie ihr Ruf, aber erhebliche Schwankungen aufweist.

Eine pauschale Aussage, dass alle PflegekrĂ€fte schlecht verdienen, ist nicht korrekt – das schadet dem Berufsbild und damit den Chancen bei der Anwerbung neuer FachkrĂ€fte in diesem Land. Es geht nicht nur um gute Bezahlung, sondern auch um die Gestaltung der Arbeitsbedingungen und die Weiterentwicklung des Berufes. Wichtig ist auch, die jahrelange Schlechterstellung in der Bezahlung gerade von Frauen in diesem Berufsfeld aufzulösen.“

Um mehr Menschen fĂŒr den Pflegeberuf zu gewinnen, muss auch die Ausbildung stimmen. Es ist daher richtig, dass im verabschiedeten Corona-Sondervermögen des Landes die AusbildungsvergĂŒtung fĂŒr Pflegehelfer:innen vereinbart wurde. Wir wollen zudem, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, die akademische Pflege stĂ€rken und insgesamt ein gut abgestuftes System der Arbeitsteilung und der Aufstiegs- und Qualifizierungsmöglichkeiten in der Pflege fördern.

Den jungen Menschen, die eine berufliche Perspektive suchen, sei gesagt: eine Ausbildung in der Pflege lohnt sich! Ihre Arbeit wird wertgeschĂ€tzt werden – am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft, im Landtag von Sachsen-Anhalt.

Foto (c) SPD/Susie Knoll