Nach einer aktuellen Sonderauswertung des RTL/ntv Trendbarometers stammen rund die Hälfte (49 %) der seit der Bundestagswahl neu zur AfD gewechselten Wahlberechtigten ursprünglich aus dem Lager der CDU/CSU. 27 Prozent dieser neuen AfD-Anhänger hatten sich an der Wahl im Februar gar nicht beteiligt, 7 Prozent kamen von der FDP, 6 Prozent vom BSW und 5 Prozent von der SPD.
Die soziale Zusammensetzung zeigt, dass die AfD-Stammwähler überdurchschnittlich häufig in Ostdeutschland leben (28 %), während die neuen AfD-Zuwanderer vor allem aus Westdeutschland kommen (80 %). Beide Gruppen weisen ähnliche Strukturen auf: Männer, Erwerbstätige, Menschen mittleren Alters sowie Bewohner ländlicher Räume und kleiner Städte sind besonders stark vertreten. Auffällig ist jedoch, dass sich unter den neuen Anhängern mehr Menschen aus der politischen Mitte und aus konfessionellen Bindungen finden. Auch ihre Wirtschaftserwartungen sind im Schnitt etwas weniger pessimistisch als die der AfD-Stammwähler.
Hauptverantwortung für steigende AfD-Zustimmung
Bei der Frage, wer für die hohen AfD-Werte verantwortlich ist, zeigt sich ein differenziertes Bild: 20 Prozent der Bundesbürger sehen die Hauptursache in der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel, 13 Prozent machen den früheren Kanzler Olaf Scholz verantwortlich und 11 Prozent Friedrich Merz. Die Mehrheit (49 %) ist jedoch der Ansicht, dass alle drei Regierungschefs – Merkel, Scholz und Merz – gleichermaßen Verantwortung für den Aufstieg der AfD tragen.
Diese Einschätzung wird auch parteiübergreifend geteilt: Selbst unter den Anhängern von CDU/CSU (39 %), SPD (50 %), Grünen (49 %), Linken (39 %) und AfD (56 %) überwiegt die Auffassung, dass die Verantwortung nicht bei einer einzelnen Person, sondern bei allen drei Kanzlern gleichermaßen liegt.
Text/Foto (c) RTL/ntv am 26. August 2025