Gesundheitspolitischer Sprecher Konstantin Pott: „Mehr junge Ă„rzte in Sachsen-Anhalt halten“
Magdeburg. Um mehr junge Ärztinnen und Ärzte in Sachsen-Anhalt zu halten, will die FDP-Landtagsfraktion das Praktische Jahr (PJ) am Ende des Medizinstudiums attraktiver machen. So fordern die in Sachsen-Anhalt mitregierenden Liberalen in einem Positionspapier, die Vergütung auf das Niveau des BAföG-Höchstsatzes von derzeit 934 Euro anzuheben.
„Sachsen-Anhalt muss Chancenland mit weltbesten Bildungsmöglichkeiten werden. Dazu gehören auch faire Bedingungen fĂĽr den medizinischen Nachwuchs. Als Land können wir davon profitieren, denn dies trägt dazu bei, dass junge Ă„rztinnen und Ă„rzte nicht zum Ende ihres Studiums abwandern, sondern an unseren Kliniken ihr Praktisches Jahr absolvieren und in Sachsen-Anhalt bleiben. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Ă„rztemangels sind wir auf solche Möglichkeiten angewiesen“, sagte Konstantin Pott (Foto), gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, am Mittwoch. Zuvor hatten der Gesundheits- und der Wissenschaftsausschuss des Landtages auf Initative der Liberalen in einer gemeinsamen Sitzung mit Fachleuten und betroffenen Studierenden ĂĽber das Thema diskutiert.
Weiter erklärte Pott: „Die Medizinstudierenden haben bereits zwei StaatsexamensprĂĽfungen erfolgreich abgelegt und befinden sich in den letzten ZĂĽgen der Ausbildung. Die aktuelle VergĂĽtung ist aus unserer Sicht inakzeptabel. Eine bessere, faire Bezahlung an unseren Unikliniken in Magdeburg und Halle erhöht auch den Druck auf andere Krankenhäuser.“ Die FDP-Fraktion will auĂźerdem die Vorbereitungszeit auf die abschlieĂźende PrĂĽfung verlängern und eine Trennung zwischen Kranken- und Urlaubstagen fĂĽr die Studierenden im Praktischen Jahr einfĂĽhren.
Damit geht die FDP-Fraktion auf Forderungen von Medizinstudierenden ein, die im Sommer 2023 bundesweit fĂĽr bessere Bedingungen im Praktischen Jahr auf die StraĂźe gegangen waren. „Als Freie Demokraten in Sachsen-Anhalt unterstĂĽtzen wir diese Forderungen und sehen Handlungsbedarf. DarĂĽber werden wir mit unseren Koalitionspartnern diskutieren, um hier zu Lösungen zu kommen.“
Hintergrund:
Für das Praktische Jahr gibt es keine fest geregelte Vergütung oder Aufwandsentschädigung. Im Regelfall bewegt sich diese in Sachsen-Anhalt bei einer 40-Stunden-Woche allerdings deutlich unter dem BAföG-Höchstsatz. Außerdem werden im PJ krankheitsbedingte Fehltage auf die maximalen Fehltage von 30 angerechnet. Krankentage werden folglich wie Urlaub behandelt.
Quelle: FDP-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt am 10. Januar 2024
Foto (c) Hans Eckardt / FDP-Fraktion Sachsen-Anhalt