Ein Jahr Ampel: Parteienforscher rät Scholz zu „dringender“ Kabinettsumbildung

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Falter: „Wenigstens Frau Lambrecht austauschen“ – FDP-Frau Strack-Zimmermann wäre Option

Osnabrück (ots). Parteienforscher Jürgen W. Falter hat Kanzler Olaf Scholz dringend zu einer Kabinettsumbildung geraten: „Der Kanzler sollte wenigstens Verteidigungsministerin Christine Lambrecht austauschen und dabei auf Qualität statt auf Quote achten“, sagte Falter im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Das Verteidigungsministerium muss mit jemandem besetzt werden, der ein wenig mehr von der Sache versteht und Sympathie und Verständnis für militärische Angelegenheiten hat, und nicht, weil Hessen Süd noch mit einer Frau vertreten sein muss.“ Wichtiger als Parität und Proporz seien Qualität und Fähigkeit.

Christine Lambrecht (SPD) steht seit Längerem in der Kritik, etwa wegen Problemen bei der Munitionsbeschaffung. „Munition für einen Tag zur Vollverteidigung? Das ist doch der größte Skandal“, monierte Falter in der „NOZ“ und sagte, ein entsprechender Kabinettsumbau sei „natürlich dringend“.

Mit Blick auf Scholz‘ Versprechen, die SPD-Kabinettsposten zur Hälfte mit Frauen zu besetzen, sagte Falter: „Olaf Scholz könnte auch ein anderes Ministerium mit einer Frau besetzen oder das Verteidigungsministerium an FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann geben, die sich eingearbeitet hat.“ Auch Lars Klingbeil wäre nach den Worten Falters „ein wesentlich stärkerer Verteidigungsminister als Frau Lambrecht“.

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