Bundeskanzler Merz zu den israelischen Angriffen auf Einrichtungen im Iran

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Die israelischen StreitkrĂ€fte haben in der Nacht Einrichtungen des iranischen Atomwaffenprogramms sowie die FĂŒhrungsstrukturen der iranischen Armee und der iranischen Revolutionsgarden angegriffen. Der israelische MinisterprĂ€sident Benjamin Netanjahu hat mich heute Morgen ĂŒber die MilitĂ€raktionen und deren Ziele telefonisch informiert. 

Anschließend habe ich zu einer Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung eingeladen. Auf der Grundlage der uns zur VerfĂŒgung stehenden Informationen haben wir die Lage beraten.

Die Bundesregierung hat ihre Sorge ĂŒber das weit vorangeschrittene iranische Atomwaffenprogramm seit vielen Jahren immer wieder zum Ausdruck gebracht. Erst gestern hat die Internationale Atomenergiebehörde in einer Resolution, die Deutschland zusammen mit Frankreich und Großbritannien eingebracht hat, erneut festgestellt, dass der Iran seinen Verpflichtungen zur Offenlegung seiner Arbeiten an der Anreicherung von nuklearfĂ€higem Material weiterhin nicht nachkommt. Der Iran hat daraufhin angedroht, die Urananreicherung abermals zu beschleunigen. Dieses Nuklearprogramm verstĂ¶ĂŸt gegen die Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages und ist eine ernsthafte Bedrohung fĂŒr die gesamte Region, insbesondere fĂŒr den Staat Israel.

Wir bekrĂ€ftigen, dass Israel das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner BĂŒrger zu verteidigen. 

Wir rufen beide Seiten auf, von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation fĂŒhren und die gesamte Region destabilisieren können. Wir stimmen uns eng mit unseren Partnern ab, insbesondere im Kreis der E3 mit Frankreich und Großbritannien und mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Deutschland steht bereit, mit allen uns zur VerfĂŒgung stehenden diplomatischen Mitteln auf die Konfliktparteien einzuwirken. Das Ziel muss weiterhin bleiben, dass der Iran keine Nuklearwaffen entwickelt. 

Wir haben im Sicherheitskabinett verabredet, alle notwendigen Vorkehrungen zum Schutz deutscher StaatsbĂŒrger in Israel, im Iran sowie in der Region zu treffen. Die Sicherheitsbehörden werden in Deutschland den Schutz jĂŒdischer und israelischer Einrichtungen erhöhen. 

Bundesregierung am 13. Juni 2025

Foto (c) Friedrich Merz