Baugewerbe: Auswirkungen des Krieges in der Ukraine werden immer dramatischer – Runder Tisch aller Beteiligten gefordert

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Zu den immer dramatischer werdenden Auswirkungen auf die Bauwirtschaft erklĂ€rte der HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa (Foto):

„Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Bauwirtschaft werden immer deutlicher sichtbar. Das betrifft insbesondere Stahllieferungen, aber auch Bitumen und Treibstoffe.

LieferengpĂ€sse und PreissprĂŒnge machen eine seriöse Kalkulation zunehmend unmöglich, Bauverzögerungen und Baustopps sind kaum noch vermeidbar. Die entsprechenden Zulieferer der Bauwirtschaft geben ihre Produkte allenfalls noch zu Tagespreisen an die Bauunternehmen ab. Das macht es fĂŒr die Unternehmen quasi unmöglich, Angebote abzugeben.

Aber auch laufende Bauprojekte sind davon betroffen. Die Lieferung wichtiger, fĂŒr die Baustellen notwendiger Produkte ist nicht durchgĂ€ngig gewĂ€hrleistet. Es darf nicht sein, dass die Bauunternehmen alleine fĂŒr die exorbitant steigenden Materialpreise verantwortlich sind. Die Verknappung auf den RohstoffmĂ€rkten erzeugt nicht nur Planungsunsicherheit, sondern treibt auch die Preise fĂŒr die baurelevanten Produkte wie Bau- und Konstruktionsstahl, SpundwĂ€nde, Rohre, Aluminium, Kupfer, aber auch Bitumen und Asphalt in die Höhe. Weil aber nicht nur die Kosten exorbitant steigen, sondern zum Teil auch Lieferungen nicht mehr sicher sind, kann es zu Baustopps in Deutschland kommen.

Angesichts der anstehender Bauaufgaben sind das schlechte Aussichten. Denn wie sollen BrĂŒcken saniert, Wohnungen kostengĂŒnstig gebaut oder GebĂ€ude energetisch ertĂŒchtigt werden, wenn kein Material dafĂŒr zur VerfĂŒgung steht? Es gĂ€be viel zu tun, die AuftragsbĂŒcher wĂ€ren eigentlich voll, und dennoch drohen Kurzarbeit und womöglich Insolvenzen.

Hier sind konstruktive Lösungen gefordert. Wir brauchen daher dringend einen Runden Tisch zu den Auswirkungen des russischen Krieges auf die Bauwirtschaft in Deutschland. Wir wĂŒnschen uns schnell ein abgestimmtes Vorgehen von Bau- und Verkehrsministerium gemeinsam mit der Deutschen Bahn, der Autobahngesellschaft und der Bauwirtschaft.“

Foto/Text (c) ZDB