Wohnungsbau-Turbo in den nĂ€chsten 100 Tagen zĂŒnden
âNun wird offiziell, was wir schon erwartet haben. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen lag 2024 mit 251.900 um 14,4 Prozent unter dem Vorjahr. Nachdem die Fertigstellungszahlen in den vorherigen drei Jahren zwischen 293.000 und 295.000 Wohnungen lagen, bestĂ€tigt sich nun der Einbruch fĂŒr 2024, der sich bereits in den preisbereinigten UmsatzrĂŒckgĂ€ngen im Wohnungsbau angekĂŒndigt hat.â Mit diesen Worten kommentiert der HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver MĂŒller (Foto), die Fertigstellungszahlen, die das Statistische Bundesamt heute bekannt gegeben hat. Der BauĂŒberhang verringerte sich zum zweiten Mal in Folge, und zwar um 67.000 auf 759.700 genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Wohnungen zum Jahresende 2024.
MĂŒller: âDamit wir den akuten Wohnungsbedarf decken können, muss die neue Bundesregierung ihren Worten nun auch zĂŒgig Taten folgen lassen. Erst wenn die Förderprogramme fĂŒr den Wohnungsbau wie geplant vereinheitlich und vereinfacht werden und mit der Baugesetzbuch-Novelle ein verlĂ€sslicher Rechtsrahmen geschaffen wird, der die Antragstellung und das Bauen an sich vereinfacht, können wieder positive Effekte in den Zahlen verbucht werden. Die neue Bundesregierung und insbesondere die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz mĂŒssen in den ersten 100 Tagen alles daransetzen, den Wohnungsbau zu unterstĂŒtzen.â
Das Institut der deutschen Wirtschaft moniert in seinem aktuellen Gutachten, dass die bisherigen Rahmenbedingungen die Bauwirtschaft daran hindern, ihr volles Produktionspotenzial zu heben. Dazu gehören die hohe Regulierung und BĂŒrokratie, Unsicherheiten hinsichtlich der anstehenden Transformation sowie die fehlende Digitalisierung der Verwaltung. MĂŒller: âWir als Bauindustrie stehen bereit, zukunftsorientiert, innovativ und effizienter zu bauen. DafĂŒr sind wir aber auch darauf angewiesen, dass die Ăffentliche Hand ihre Hausaufgaben macht und die produktivitĂ€tshemmenden Faktoren umfassend abbaut.â
Text/Foto: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. am 23. Mai 2025