ARD-DeutschlandTrend: Zusammenarbeit mit der AfD? 43 Prozent der Deutschen wollen das ausschließen, jeder Dritte von Fall zu Fall entscheiden

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43 Prozent der Deutschen finden, die Parteien sollten eine Zusammenarbeit mit der AfD generell ausschließen – das bedeutet 9 Prozentpunkte mehr als noch im Oktober 2017 und damit eine relative Mehrheit. Jeder Dritte (33 Prozent) ist der Meinung, die Parteien sollten von Fall zu Fall entscheiden (-13 im Vgl. zu 2017). 17 Prozent sind dafĂŒr, eine Zusammenarbeit mit der AfD zu suchen (-1). Das hat eine reprĂ€sentative Umfrage von infratest dimap unter 1.305 Wahlberechtigten fĂŒr den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Dabei lehnen Mehrheiten der AnhĂ€nger von GrĂŒnen (83 Prozent) und SPD (68 Prozent) eine Zusammenarbeit mit der AfD grundsĂ€tzlich ab. Unter Unions-AnhĂ€ngern gilt das fĂŒr jeden Zweiten (51 Prozent); 37 Prozent sind fĂŒr Entscheidungen von Fall zu Fall, 7 Prozent wĂŒrden die Zusammenarbeit suchen. Bei den FDP-AnhĂ€ngern ist eine relative Mehrheit (45 Prozent) dafĂŒr, eine Zusammenarbeit generell auszuschließen; 40 Prozent wĂŒrden von Fall zu Fall zu entscheiden, 8 Prozent die Zusammenarbeit suchen. Bei den AfD-AnhĂ€ngern selbst sind sechs von zehn (60 Prozent) dafĂŒr, dass die Parteien die Zusammenarbeit suchen, 36 Prozent wĂŒrden von Fall zu Fall entscheiden.

Sieben von zehn Wahlberechtigte (69 Prozent) sind der Meinung, in der AfD gebe es zu viele Rechtsextreme; im September 2017 sagten das noch 85 Prozent. Eine Mehrheit ist der Meinung, die AfD löse zwar keine Probleme, nenne die Dinge aber wenigstens beim Namen (55 Prozent, +12 im Vgl. zu Mai 2019). Gut jeder Zweite (53 Prozent) sagt, die AfD habe es besser als andere Parteien verstanden, dass sich viele Menschen bei uns nicht mehr sicher fĂŒhlen – das sind 11 Prozentpunkte mehr als vor der vergangenen Bundestagswahl im September 2021. Vier von zehn Deutschen (42 Prozent) finden es gut, dass die AfD den Zuzug von AuslĂ€ndern und FlĂŒchtlingen stĂ€rker begrenzen will als andere Parteien (+7 im Vgl. zu September 2021); jeder Zweite (49 Prozent) stimmt dieser Aussage nicht zu.

Der ARD-DeutschlandTrend hat auch gefragt, wie nahe die verschiedenen Parteien den persönlichen politischen Grundvorstellungen ihrer AnhĂ€nger stehen. 77 Prozent der AfD-AnhĂ€nger steht die Partei nach eigener Aussage sehr nahe (20 Prozent) bzw. eher nahe (57 Prozent); jedem fĂŒnften AfD-AnhĂ€nger (18 Prozent) steht die Partei weniger nahe, 4 Prozent gar nicht nahe. Bei den weiteren Parteien, die in der Sonntagsfrage ĂŒber der FĂŒnf-Prozent-HĂŒrde landen, sehen die jeweiligen AnhĂ€nger eine etwas grĂ¶ĂŸere NĂ€he der eigenen Partei zur persönlichen politischen Grundvorstellung.

84 Prozent der Unions-AnhĂ€nger stehen CDU bzw. CSU sehr nahe (18 Prozent) bzw. eher nahe (66 Prozent); 10 Prozent steht sie weniger nahe, 3 Prozent gar nicht nahe. 88 Prozent der FDP-AnhĂ€nger steht ihre Partei sehr nahe (18 Prozent) bzw. eher nahe (70 Prozent); 9 Prozent steht sie weniger nahe. 90 Prozent der SPD-AnhĂ€nger steht ihre Partei sehr nahe (24 Prozent) bzw. eher nahe (66 Prozent); 7 Prozent steht sie weniger nahe. Am stĂ€rksten ist die NĂ€he nach eigener Aussage zwischen AnhĂ€ngern der GrĂŒnen und ihrer Partei: 97 Prozent von ihnen steht ihre Partei sehr nahe (33 Prozent) bzw. eher nahe (64 Prozent); 3 Prozent steht sie weniger nahe.

Text/Foto: WDR Kommunikation