Aktuelle DEHOGA-Umfrage: Energiekosten-explosion im Gastgewerbe

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DEHOGA-PrĂ€sident Zöllick zum Entlastungspaket: „Die VerlĂ€ngerung der 7% Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants ist das richtige und dringend benötigte Signal fĂŒr die Branche in herausfordernden Zeiten.

(Berlin, 5. September 2022) „Die Hoteliers und Gastronomen in Deutschland leiden unter der Kostenexplosion bei Energie, Lebensmitteln und Personal“, erklĂ€rt Guido Zöllick (Foto), PrĂ€sident des Deutschen Hotel- und GaststĂ€ttenverbandes (DEHOGA Bundesverband). Das geht aus einer aktuellen DEHOGA-Umfrage hervor. Umso wichtiger sei die am Sonntag im Entlastungspaket verkĂŒndete VerlĂ€ngerung der 7% Mehrwertsteuer fĂŒr Speisen in Restaurants. „Das Beibehalten des reduzierten Mehrwertsteuersatzes ist das richtige und dringend benötigte Signal fĂŒr die Branche in herausfordernden Zeiten, das Mut und Hoffnung macht“, sagt Zöllick.

Die aktuelle DEHOGA-Umfrage belege, dass die Energiekosten bereits jetzt bei fast der HĂ€lfte der Betriebe (48,8%) auf 10 Prozent und mehr des Umsatzes gestiegen seien, bei 10,7 Prozent machten die Energiekosten zwischen 15 und 20 Prozent des Umsatzes aus, bei 8,7 Prozent betragen die Kosten mehr als 20 Prozent des Umsatzes. „Es bleibt zu hoffen, dass es der Bundesregierung gelingt, mit den geplanten Maßnahmen die massiven Belastungen fĂŒr Unternehmer und Mitarbeiter zu begrenzen“, so Zöllick weiter. „Jetzt kommt es auf die Konkretisierung und Umsetzung des verabredeten Entlastungspakets an, das gilt insbesondere auch fĂŒr die Unternehmenshilfen.“

Die steigenden Energiepreise stehen laut der DEHOGA-Umfrage bei 89,0 Prozent der Betriebe ganz oben im Problem-Ranking. 56,3 Prozent der Unternehmer berichten von angekĂŒndigten Preissteigerungen bei Strom, die durchschnittlich 103,8 Prozent betragen. Bei 60,8 Prozent der Betriebe werden sich die Gaspreise um durchschnittlich 152,4 Prozent erhöhen. „Der Kostendruck im Gastgewerbe nimmt weiter zu“, sagt Zöllick. Dabei sei zu beachten, dass rund 40 Prozent der Betriebe noch keine Information ihres Energieanbieters erhalten hĂ€tten.

Erschwerend hinzu kommt, dass der Umsatz weiter unter Vorkrisenniveau liegt. FĂŒr August meldet die Branche ein Umsatzminus von nominal 2,6 Prozent gegenĂŒber August 2019. Von Januar bis August 2022 setzten die Betriebe im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum 9,7 Prozent weniger um. „Die Sorgen und existenziellen Nöte in der Branche wachsen“, so Zöllick und verweist auf die Umfrageergebnisse. Danach schĂ€tzen 37,7 Prozent der Unternehmer die Kostenentwicklung im Bereich Energie als „existenzbedrohend“ ein. Neben den Energiekostensteigerungen gehören die steigenden Lebensmittelpreise (73,5%), die UmsatzrĂŒckgĂ€nge (67,0%) sowie die Personalkosten (62,5%) zu den grĂ¶ĂŸten Herausforderungen fĂŒr die Betriebe.

„Das Gastgewerbe steht vor einem schwierigen Winter“, sagt Zöllick. Umso mehr zĂ€hlten die richtigen politischen Weichenstellungen. „Die GewĂ€hrleistung der Energiesicherheit und konkrete Maßnahmen zur EindĂ€mmung der Preisexplosion bei Gas und Strom mĂŒssen jetzt oberste PrioritĂ€t haben.“

An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur aktuellen Situation im Gastgewerbe nahmen vom 31. August bis 4. September 3.000 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.

Foto: Guido Zöllick, PrÀsident © DEHOGA Bundesverband/Svea Pietschmann