Spargesetz verschÀrft angespannte personelle und wirtschaftliche Situation in Apotheken

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Berlin. Die vom Bundesgesundheitsministerium im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz vorgesehenen KĂŒrzungen im Apothekenwesen machen die ohnehin angespannte Personalsituation in den Apotheken noch schwieriger. „Mit den 120 Millionen Euro, auf die die Apotheken im Jahr verzichten sollen, könnten die GehĂ€lter fĂŒr 2.000 junge Apothekerinnen und Apotheker bezahlt werden, die dringend fĂŒr die Versorgung einer immer Ă€lter und krĂ€nker werden Gesellschaft gebraucht werden“, sagt dazu heute Gabriele Regina Overwiening, PrĂ€sidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher ApothekerverbĂ€nde.

Die KĂŒrzungsplĂ€ne kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Apotheken schon enorme zusĂ€tzliche Kosten zu bewĂ€ltigen haben. „Allein der diesjĂ€hrige Tarifabschluss, der fĂŒr die Angestellten dringend benötigte Gehaltsaufbesserungen bringt, bedeutet fĂŒr den Inhaber oder die Inhaberin einer Apotheke vor Ort im nĂ€chsten Jahr Mehrkosten von rund 33.000 Euro. Die enorm gestiegenen Energiekosten und die allgemeine Inflation kommen dazu. Die Apotheke kann diese Kosten nicht an ihre Patientinnen und Patienten weitergeben. Weitere Belastungen darf es nicht geben. Sie gefĂ€hrden die lokale Arzneimittelversorgung“, so Overwiening.

In dieser Situation ist statt weiterer HonorarkĂŒrzungen dringend eine Entlastung der Apotheken geboten: „Es ist richtig und wichtig, wenn die Gesundheitspolitik erwĂ€gt, Gesundheitseinrichtungen von den extrem gestiegenen Energiekosten entlasten zu wollen. Auch die Apotheken mĂŒssen dazu gerechnet werden. Die Arzneimittelversorgung ĂŒber die Apotheken ist stark abhĂ€ngig von der Energieversorgung.“

Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wird morgen in erster Lesung im Bundestag beraten. Die im Kabinettsentwurf fĂŒr zwei Jahre vorgesehene Erhöhung des Apothekenabschlags von 1,77 auf 2,00 Euro (brutto) pro rezeptpflichtigem Arzneimittel entspricht einer jĂ€hrlichen Belastung der 18.000 Apotheken in Höhe von 120 Mio. Euro (netto). „FĂŒr die Apotheken ist das ein Schlag ins Gesicht!“, sagt Overwiening.

Foto: „FĂŒr die Apotheken ist das ein Schlag ins Gesicht!“, sagt ABDA-PrĂ€sidentin Gabriele Regina Overwiening.

(c) Ulrich Mayer