Erzeugerpreise auf Rekordhoch / Connemann: Deutschland rast in die Rezession – und die Ampel sieht zu

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Das Statistische Bundesamt hat die Erzeugerpreise fĂĽr gewerbliche Produkte vermeldet. Die MIT-Bundesvorsitzende Gitta Connemann (Foto) erklärt dazu: „Die Erzeugerpreise sind um 45,8 Prozent gestiegen. Das hat eine historische Dimension. Seit 1949 wird diese Statistik gefĂĽhrt. Noch nie gab es eine größere Kostenexplosion. Allein gegenĂĽber dem Vormonat stiegen die Kosten um 7,9 Prozent. Auch das ist ein neuer trauriger Rekord. Die Zahlen belegen den schon gefĂĽhlten Befund: zuerst Inflation, jetzt Stagflation. Deutschland rast in die Rezession. Und die Ampel sieht zu. Zögert. Verschleppt. Streitet.“

Hauptverantwortlich fĂĽr den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise ist laut Statistischem Bundesamt die Preisentwicklung bei Energie. Die Energiepreise lagen im August 2022 im Durchschnitt 139,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Allein gegenĂĽber Juli 2022 stiegen diese Preise um 20,4 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenĂĽber dem Vorjahr bei Energie hatten die Preissteigerungen fĂĽr elektrischen Strom mit einem Plus von 174,9 Prozent. Gitta Connemann: „Zahlen lĂĽgen nicht. Wann wird die Ampel endlich wach? Die Ampel muss endlich handeln. Das Energieangebot muss sofort ausgeweitet werden. Was ans Netz kann, muss ans Netz – Biogas, Kernkraft, Kohle. Gas- und Strompreis mĂĽssen gedeckelt werden. Es darf nicht sein, dass Energieerzeuger derzeit die Gewinne ihres Lebens machen und der Rest fährt gegen die Wand.“

Zur umgehenden Entlastung des Mittelstands fordert die MIT zudem eine sofortige Senkung der Energiesteuern auf Erdgas, Strom, Heizöl und Flüssiggas. Allein bei Strom sind die Belastungen in Deutschland durch die Stromsteuer für Unternehmen 40-mal so hoch wie diese laut der EU-Vorgabe sein müssten, bei privaten Haushalten 20-mal so hoch.

Auch VorleistungsgĂĽter waren im August 2022 um 17,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Vor allem Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen wurden teurer. Ebenso wie chemische Grundstoffe, DĂĽngemittel und Stickstoffverbindungen. Gitta Connemann zieht Bilanz: „Unsere Betriebe mĂĽssen sich entscheiden: Geben sie die horrenden Erzeugerkosten an die Kunden weiter und befeuern damit die Inflation? Können sie es ĂĽberhaupt noch? Oder riskieren sie den eigenen Ruin? Entlastungen fĂĽr die Wirtschaft hat die Bundesregierung noch immer nicht auf den Weg gebracht. Die Untätigkeit der Ampel wird fĂĽr alle zum Betriebsrisiko.“

Foto/Text: MIT