Insbesondere die weiter steigenden Energiepreise fĂŒhren erneut zu hoher Inflationsrate
Verbraucherpreisindex, Oktober 2021
+4,5 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)
+0,5 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)
Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Oktober 2021
+4,6 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)
+0,5 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)
Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Oktober 2021 bei +4,5 %. Im September 2021 hatte sie bei +4,1 % gelegen. Eine höhere Inflationsrate gab es zuletzt im August 1993 mit +4,6 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum September 2021 um 0,5 %.
TemporÀre Sondereffekte wirken weiterhin erhöhend auf die Inflationsrate
Die hohe Inflationsrate hat verschiedene GrĂŒnde, darunter Basiseffekte durch niedrige Preise im Jahr 2020. Insbesondere die temporĂ€re Senkung der MehrwertsteuersĂ€tze im 2. Halbjahr 2020 und der Preisverfall der Mineralölprodukte im Vorjahr wirken sich erhöhend auf die aktuelle Gesamtteuerung aus. ZusĂ€tzlich wirken zunehmend krisenbedingte Effekte, wie LieferengpĂ€sse und die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, die sich ebenfalls im Verbraucherpreisindex niederschlagen.
Energiepreise zogen binnen Jahresfrist um 18,6 % an, Heizölpreis hat sich verdoppelt
Die Preise fĂŒr Waren insgesamt erhöhten sich von Oktober 2020 bis Oktober 2021 ĂŒberdurchschnittlich um 7,0 %. Vor allem die Preise fĂŒr Energieprodukte lagen mit +18,6 % deutlich ĂŒber der Gesamtteuerung. „Die Teuerungsrate fĂŒr Energie hat sich den vierten Monat in Folge erhöht. Wesentlich dafĂŒr waren die Basiseffekte, da wir die aktuellen Preise mit den sehr niedrigen Preisen des Vorjahres vergleichen. Gleichzeitig wirkten sich die zu Jahresbeginn eingefĂŒhrte CO2-Abgabe und die erneut gestiegenen Rohölpreise auf dem Weltmarkt erhöhend auf die Teuerungsrate der Energieprodukte aus“, sagt Christoph-Martin Mai, Leiter des Referats „Verbraucherpreise“ im Statistischen Bundesamt. Mit +101,1 % verdoppelten sich die Preise fĂŒr Heizöl binnen Jahresfrist, ferner wurden die Kraftstoffe merklich teurer (+35,0 %). Auch die Preise fĂŒr Erdgas (+7,4 %) und Strom (+2,5 %) erhöhten sich.
Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 4,4 %
Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel erhöhten sich im Oktober 2021 gegenĂŒber dem Vorjahresmonat um 4,4 %. SpĂŒrbar teurer fĂŒr die Verbraucherinnen und Verbraucher wurden zum Beispiel Molkereiprodukte und Eier (+6,0 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+5,0 %). Insgesamt verteuerten sich die VerbrauchsgĂŒter um 8,7 %. Auch die Preise fĂŒr GebrauchsgĂŒter erhöhten sich (+3,7 %, darunter Fahrzeuge: +7,2 %; Möbel und Leuchten: +5,0 %).
Inflationsrate ohne Energie bei +3,1 %
Die Preiserhöhungen bei Energie und bei Nahrungsmitteln gegenĂŒber dem Vorjahresmonat wirkten sich deutlich auf die Inflationsrate aus: Ohne BerĂŒcksichtigung der Energie hĂ€tte die Inflationsrate im Oktober 2021 bei +3,1 % gelegen, ohne beide GĂŒterbereiche bei +2,9 %.
Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 2,4 %
Die Preise fĂŒr Dienstleistungen insgesamt lagen im Oktober 2021 um 2,4 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aufgrund des groĂen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,4 %. Deutlicher erhöhten sich unter anderem die Preise fĂŒr Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,5 %), Leistungen sozialer Einrichtungen (+4,7 %) sowie fĂŒr GaststĂ€ttendienstleistungen (+3,8 %).
KrĂ€ftiger Preisanstiege bei Heizöl mit 17,5 % gegenĂŒber dem Vormonat
Im Vergleich zum September 2021 stieg der Verbraucherpreisindex im Oktober 2021 um 0,5 %. Vor allem erhöhten sich die Preise fĂŒr Energieprodukte insgesamt um 4,0 %. AuffĂ€llig stark war der Preisanstieg bei Heizöl mit +17,5 %. Auch Kraftstoffe wurden mit +5,8 % spĂŒrbar teurer. Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel insgesamt blieben im Vergleich zum Vormonat nahezu unverĂ€ndert (-0,1 %, darunter frisches GemĂŒse: -2,7 %, aber Kaffee: +1,1 %). Die Preise fĂŒr Pauschalreisen gingen vor allem saisonbedingt um 4,7 % zurĂŒck.