Inflationsrate im Juni 2024 bei +2,2 % / Energie- und Nahrungsmittelpreise dÀmpfen seit Jahresbeginn die Inflationsrate, Dienstleistungen wirken inflationstreibend

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Verbraucherpreisindex, Juni 2024

+2,2 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,1 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Juni 2024

+2,5 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,2 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Juni 2024 bei +2,2 %. Im Mai 2024 hatte die VerĂ€nderungsrate +2,4 % betragen, nach jeweils +2,2 % im April und MĂ€rz 2024. „Die Energie- und Nahrungsmittelpreise dĂ€mpfen seit Jahresbeginn die Inflationsrate“, sagt Ruth Brand, PrĂ€sidentin des Statistischen Bundesamtes (Destatis). „DemgegenĂŒber beobachten wir weiterhin ĂŒberdurchschnittliche Preiserhöhungen bei Dienstleistungen“, so Brand. GegenĂŒber dem Vormonat Mai 2024 stiegen die Verbraucherpreise im Juni 2024 um 0,1 %.

Energieprodukte verbilligten sich um 2,1 % gegenĂŒber Juni 2023

Die Energieprodukte verbilligten sich im Juni 2024 gegenĂŒber dem Vorjahresmonat um 2,1 % (Mai 2024: -1,1 %). Binnen Jahresfrist gingen sowohl die Preise fĂŒr Haushaltsenergie (-3,0 %) als auch fĂŒr Kraftstoffe (-0,6 %) zurĂŒck. Vor allem konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin von gĂŒnstigeren Preisen fĂŒr Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-13,7 %) sowie fĂŒr Strom (-6,3 %) und Erdgas (-4,3 %) profitieren. Dagegen waren einige Energieprodukte teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere FernwĂ€rme (+27,6 %) und leichtes Heizöl (+7,9 %).

Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,1 % gegenĂŒber Juni 2023

Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2024 um 1,1 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb fĂŒr Nahrungsmittel hat sich damit verstĂ€rkt (Mai 2024: +0,6 %), die Teuerungsrate hierfĂŒr lag dennoch weiterhin unterhalb der Gesamtteuerung. Merklich teurer binnen Jahresfrist blieben Speisefette und Speiseöle (+11,8 %, darunter Olivenöl: +46,7 %) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere SĂŒĂŸwaren (+6,1 %, darunter Schokolade: 10,7 %). Auch fĂŒr andere Nahrungsmittelgruppen wie Obst (+1,5 %) oder Brot und Getreideerzeugnisse (+1,2 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Juni 2024 mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Von Juni 2023 bis Juni 2024 wurden dagegen vor allem Molkereiprodukte (-3,0 %) gĂŒnstiger.

Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie bei +2,9 %

Im Juni 2024 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +2,7 %. Die Inflationsrate ohne BerĂŒcksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, hĂ€ufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag bei +2,9 % und damit erstmals seit Februar 2022 (+2,8 %) wieder unterhalb der 3-Prozent-Marke. Diese KenngrĂ¶ĂŸen verdeutlichen auch, dass die Teuerung in anderen wichtigen GĂŒterbereichen ĂŒber der Gesamtteuerung lag. Beide GrĂ¶ĂŸen liegen seit Januar 2024 deutlich ĂŒber der Gesamtteuerung. Die VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenĂŒber dem Vorjahresmonat hatte im April und Mai 2024 jeweils +3,0 % betragen.

Waren verteuerten sich gegenĂŒber Juni 2023 unterdurchschnittlich um 0,8 %

Die Preise fĂŒr Waren insgesamt erhöhten sich von Juni 2023 bis Juni 2024 um 0,8 % und lagen damit deutlich unterhalb der Gesamtteuerung. Darunter verteuerten sich VerbrauchsgĂŒter ebenfalls um 0,8 % und GebrauchsgĂŒter um 0,6 %. Einige Waren wurden dennoch merklich teurer, unter anderem Tabakwaren (+5,6 %), alkoholfreie GetrĂ€nke (+5,1 %) und Schuhe (+4,5 %).

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist ĂŒberdurchschnittlich um 3,9 %

Die Preise fĂŒr Dienstleistungen insgesamt lagen im Juni 2024 um 3,9 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats und damit deutlich ĂŒber der Gesamtteuerung. Bereits im Mai 2024 hatte die Teuerung von Dienstleistungen bei +3,9 % gelegen, auch weil bereits im Mai die dĂ€mpfende Wirkung des Deutschlandtickets auf die Teuerungsrate der Dienstleistungen entfiel. Im Juni 2024 verteuerten sich daher die kombinierten Tickets fĂŒr Bahn, Bus und Ähnliches um 3,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat (Mai 2024: ebenfalls +3,5 %). Andere Preise fĂŒr Dienstleistungen erhöhten sich von Juni 2023 bis Juni 2024 noch deutlicher, nennenswert sind die Versicherungen (+12,3 %, darunter Versicherungen fĂŒr den Verkehr: +26,0 %) und die Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,1 %). Merklich teurer waren zum Beispiel auch die GaststĂ€ttendienstleistungen (+6,8 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+6,2 %) sowie Übernachtungen (+5,1 %). Bedeutsam fĂŒr die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bleiben zudem die Nettokaltmieten, die Teuerungsrate lag hier bei +2,2 %. Nur wenige Dienstleistungen wurden gĂŒnstiger, auffĂ€llig war im Juni 2024 der PreisrĂŒckgang bei Flugtickets gegenĂŒber dem Vorjahresmonat (-6,0 %, davon internationale FlĂŒge: -6,4 %; aber InlandsflĂŒge: +3,0 %).

Preisanstieg gegenĂŒber Vormonat um 0,1 %

Im Vergleich zum Mai 2024 stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2024 um 0,1 %. Deutlich teurer wurden vor allem InlandsflĂŒge mit +9,0 %. Auch fĂŒr Pauschalreisen (+5,0 %) und Übernachtungen (+2,4 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher mehr bezahlen. Zudem zogen die Preise fĂŒr Nahrungsmittel insgesamt leicht an (+0,3 %, darunter GemĂŒse: +0,7 %). Dagegen gingen die Preise fĂŒr Energie insgesamt um 1,1 % zurĂŒck. GĂŒnstiger wurden vor allem Kraftstoffe (-2,5 %, darunter Superbenzin: -2,9 %; Dieselkraftstoff: -1,4 %) und leichtes Heizöl (-0,9 %).

Destatis am 11. Juli 2024

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