Inflationsrate im Januar 2024 bei +2,9 % / Nahrungsmittel +3,8 %

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Verbraucherpreisindex, Januar 2024

+2,9 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,2 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Januar 2024

+3,1 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

-0,2 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im Januar 2024 bei +2,9 %. Im Dezember 2023 hatte die Inflationsrate bei +3,7 % gelegen, im November 2023 bei +3,2 %. Niedriger als im Januar 2024 war die Inflationsrate zuletzt im Juni 2021 (+2,4 %). „Die Inflationsrate hat sich zu Jahresbeginn abgeschwĂ€cht“, sagt Ruth Brand, PrĂ€sidentin des Statistischen Bundesamtes. „Die Preissituation bei den Energieprodukten entspannt sich sichtlich und der Preisauftrieb fĂŒr Nahrungsmittel verlangsamt sich weiter. Er liegt aber weiterhin ĂŒber der Gesamtteuerung“, so Brand. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Januar 2024 gegenĂŒber dem Vormonat Dezember 2023 um 0,2 %.

Energieprodukte verbilligten sich um 2,8 % gegenĂŒber Januar 2023

Trotz wegfallender Preisbremsen fĂŒr Energieprodukte und die auf die Preise fĂŒr fossile Brennstoffe wirkende CO2-Preis-Erhöhung von 30 auf 45 Euro pro Tonne lagen die Energiepreise im Januar 2024 um 2,8 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats, was sich dĂ€mpfend auf die Inflationsrate auswirkte.

Die Preise fĂŒr Haushaltsenergie gingen von Januar 2023 bis Januar 2024 um 3,4 % zurĂŒck. Auch Kraftstoffe verbilligten sich im gleichen Zeitraum um 2,0 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher von gĂŒnstigeren Preisen fĂŒr feste Brennstoffe (-13,9 %), fĂŒr Heizöl (-9,3 %), fĂŒr Strom (-6,8 %) und fĂŒr Erdgas (-6,2 %) profitieren. FernwĂ€rme war im Januar 2024 dagegen 13,3 % teurer als ein Jahr zuvor.

Nahrungsmittel verteuerten sich um 3,8 % gegenĂŒber Januar 2023

Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel erhöhten sich im Januar 2024 um 3,8 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat. Obwohl sich der Preisanstieg fĂŒr Nahrungsmittel seit April 2023 verlangsamt hat (Dezember 2023: +4,6 %; November 2023: +5,5 %; Oktober 2023: +6,1 %), liegt er immer noch ĂŒber der Gesamtteuerung. Von Januar 2023 bis Januar 2024 wurden vor allem Zucker, Marmelade, Honig und andere SĂŒĂŸwaren (+10,7 %) teurer. Auch fĂŒr Obst (+10,2 %) und fĂŒr GemĂŒse (+8,0 %) sowie fĂŒr Brot und Getreideerzeugnisse (+5,4 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher spĂŒrbar mehr bezahlen. Dagegen waren Molkereiprodukte (-4,6 %) sowie Speisefette und Speiseöle (-9,1 %) gĂŒnstiger als ein Jahr zuvor. Im Einzelnen waren teilweise gegenlĂ€ufige Preisentwicklungen beobachtbar, zum Beispiel merkliche PreisrĂŒckgĂ€nge bei Sonnenblumenöl, Rapsöl und Ähnlichem (-21,6 %) sowie bei Butter (- 17,5 %) gegenĂŒber einem starken Preisanstieg bei Olivenöl (+46,0 %)

Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie bei +3,4 %

Im Januar 2024 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +3,5 % und die Inflationsrate ohne BerĂŒcksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie bei +3,4 %. Diese KenngrĂ¶ĂŸen verdeutlichen auch, dass die Teuerung in anderen GĂŒterbereichen weiterhin hoch ist und ĂŒber der Gesamtteuerung liegt. Die VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenĂŒber dem Vorjahresmonat, hĂ€ufig auch als Kerninflation bezeichnet, hatte sich leicht abgeschwĂ€cht und lag bereits seit November 2023 unter der Vier-Prozent-Marke.

Waren verteuerten sich gegenĂŒber Januar 2023 um 2,3 %

Die Preise fĂŒr Waren insgesamt erhöhten sich im Zeitraum von Januar 2023 bis Januar 2024 um 2,3 %, wobei sich VerbrauchsgĂŒter und GebrauchsgĂŒter ebenfalls um jeweils 2,3 % verteuerten. Überdurchschnittlich teurer wurden neben den Nahrungsmitteln alkoholfreie GetrĂ€nke (+7,4 %) sowie alkoholische GetrĂ€nke und Tabakwaren (+6,2 %).

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 3,4 %

Die Preise fĂŒr Dienstleistungen insgesamt lagen im Januar 2024 um 3,4 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats. Das bereits seit Mai 2023 gĂŒltige Deutschlandticket dĂ€mpfte auch im Januar 2024 den Preisanstieg bei Dienstleistungen. Insbesondere verbilligten sich die kombinierten Tickets fĂŒr Bahn, Bus und Ähnliches (-23,3 % gegenĂŒber Januar 2023). Weiterhin bedeutsam fĂŒr die Preisentwicklung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten, die mit +2,1 % ebenfalls dĂ€mpfend wirkten. Einige andere Preise fĂŒr Dienstleistungen erhöhten sich jedoch ĂŒberdurchschnittlich und wirkten sich somit erhöhend auf die Inflationsrate aus, unter anderem die Preise fĂŒr die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+7,8 %), fĂŒr Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,4 %) und fĂŒr GaststĂ€tten (+6,6 %).

Preise fĂŒr Pauschalreisen, Bekleidung und Schuhe sanken deutlich binnen Monatsfrist

Im Vergleich zum Dezember 2023 stieg der Verbraucherpreisindex im Januar 2024 um 0,2 %. Teurer wurden GaststĂ€ttendienstleistungen (+2,2 %), unter anderem begrĂŒndet durch das Ende der befristeten Mehrwertsteuersenkung fĂŒr Speisen. Preise fĂŒr Nahrungsmittel insgesamt stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,8 %. Teurer wurde hier vor allem frisches GemĂŒse (+5,8 %). Die Preise fĂŒr Energie insgesamt stiegen im Januar 2024 gegenĂŒber dem Vormonat etwas deutlicher um 1,2 %. Den Preisanstiegen unter anderem bei Erdgas (+2,3 %) und bei Kraftstoffen (+1,0 %) standen auch PreisrĂŒckgĂ€nge bei leichtem Heizöl (-1,5 %) und bei Strom (-0,8 %) gegenĂŒber. DarĂŒber hinaus gingen saisonbedingt die Preise fĂŒr Pauschalreisen (-15,8 %), fĂŒr Bekleidungsartikel (-5,9 %) und fĂŒr Schuhe (-3,5 %) deutlich zurĂŒck.

Destatis am 09. Februar 2024

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