Wissler zu Covid-Impfstoffen: Alle Argumente gegen Freigabe der Patente waren falsch

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Linken-Vorsitzende sieht sich durch WTO-Votum bestĂ€tigt – Gesundheitspolitik im Interesse der Weltbevölkerung „verzögert“

OsnabrĂŒck (ots). Linken-Vorsitzende Janine Wissler (Foto) sieht sich durch die Aussetzung der Patente fĂŒr die Covid-Impstoffe durch die Welthandelsorganisation (WTO) bestĂ€tigt. „Die Aussetzung der Patente auf Covid-Impfstoffe durch die Welthandelsorganisation zeigt: Alle Argumente gegen die Freigabe der Patente waren falsch“, sagte Wissler der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). Die Freigabe der Patente sei der richtige Weg, um die Produktion von Impfstoff anzukurbeln, auch Ă€rmeren LĂ€ndern ausreichenden Zugang zu Impfstoff zu ermöglichen und die Pandemie in den Griff zu bekommen. „Das hat die Linke von Anfang an gefordert“, sagte Wissler.

Dass die Aussetzung der Patente erst 2,5 Jahre nach Ausbruch der Pandemie erfolge, zeige aber auch, „dass die Profitinteressen der Pharmalobby in den internationalen Verhandlungen zu viel Gewicht hatten“. „Die Pharmaindustrie und ihre politischen VerbĂŒndeten standen lange auf der Bremse. Damit wurde eine Gesundheitspolitik im Interesse der Weltbevölkerung verzögert. So konnte das Virus sich weltweit enorm ausbreiten, vielfach mutieren und immer wieder den Schutz der Impfungen umgehen“, kritisiert Wissler. Der Weg der Patentfreigabe mĂŒsse nun konsequent auch bei Arzneien und Technologien weiterverfolgt werden.

Die WTO hatte am Freitag auf ihrer zwölften Ministerkonferenz die Aussetzung der Patente auf Covid-19-Impfstoffe beschlossen. In Genf stimmten die 164 WTO-Mitglieder fĂŒr diesen Schritt. Damit sollen auch Ă€rmere LĂ€nder in die Lage versetzt werden, Corona-Impfstoffe zu produzieren.

Foto (c) Die Linke