Magdeburg. Die jagdpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Sachsen-Anhalt, Kathrin Tarricone (Foto), fordert von der Bundesregierung, ihre Bewertung der Wolfspopulation in Sachsen-Anhalt und weiteren Regionen zu ĂŒberarbeiten. Die jĂŒngste EinschĂ€tzung âverkennt die Tatsachen und ist eine Ohrfeige fĂŒr unsere heimischen Weidetierhalter und die Menschen im lĂ€ndlichen Raum“, kritisiert sie.
Kathrin Tarricone weiter: âIch dachte, die Ermittlung der Populationszustandes folgt wissenschaftlichen Regeln und wir haben mittlerweile genĂŒgend Informationen darĂŒber. Stattdessen scheint die Meldung an die EU politisch ausgehandelt zu werden. Mir ist völlig unverstĂ€ndlich, warum fĂŒr die sogenannte ,kontinentale Region‘, zu der auch Sachsen-Anhalt gehört, zunĂ€chst ein ,unbekannter‘ Erhaltungszustand gemeldet, aber spĂ€ter ein ,guter‘ Erhaltungszustand nachgemeldet werden soll. Wer hĂ€lt hier Daten zurĂŒck â und warum?“, fragt die Landtagsabgeordnete der Liberalen.
Der Bund dĂŒrfe es nicht lĂ€nger verzögern, angesichts des starken Zuwachses den gĂŒnstigen Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland festzustellen. Hintergrund ist die Neubewertung der Wolfspopulation durch das Umwelt- sowie das Landwirtschaftsministerium in Berlin. Demnach gebe es âin einigen Regionen“ Deutschlands einen âgĂŒnstigen Erhaltungszustand“. Das betreffe die NordseekĂŒste sowie Teile von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.
FĂŒr die FDP-Abgeordnete Tarricone aus Sachsen-Anhalt ist dieser Befund unverstĂ€ndlich und fern der RealitĂ€t: âDer Wolf ist ganz offenkundig nicht mehr vom Aussterben bedroht, sondern breitet sich auch hierzulande mit einer Geschwindigkeit aus, die keinen Zweifel daran lĂ€sst, dass seine RĂŒckkehr von Dauer ist. Wir brauchen endlich klare Regeln fĂŒr das Zusammenleben mit dem Wolf. Dazu gehört aus unserer Sicht nicht nur ein Reaktions- sondern eben auch ein aktives Populationsmanagement ĂŒber die Jagd.
Die Deutschlandkoalition in Sachsen-Anhalt hat sich auch auf DrĂ€ngen der FDP bereits geeinigt, den Wolf in das Landesjagdrecht aufzunehmen, wie bereits im Koalitionsvertrag vereinbart: âWeidetierhalter warten schon lange auf dieses Zeichen. Ich fordere die Bundesregierung auf, sich ebenfalls den Tatsachen zu stellen und ihre Verzögerungshaltung aufzugeben.“
Quelle: FDP-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt am 04. August 2025
Foto (c) Kathrin Tarricone