Sprengung Geldautomaten: Weiterhin tÀglich eine Explosion in Deutschland

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Schwerpunkt verlagert sich in SĂŒdwesten – Polizeigewerkschaft: Viel zu leicht an Geld zu gelangen

OsnabrĂŒck (ots). In Deutschland fliegt rechnerisch nach wie vor tĂ€glich irgendwo ein Geldautomat in die Luft. Das berichtet die „Neue OsnabrĂŒcker Zeitung“ unter Berufung auf Daten aus allen 16 BundeslĂ€ndern. Demnach verzeichneten die Polizeibehörden im ersten Halbjahr 239 versuchte oder vollendete Sprengungen. Im Vorjahreszeitraum waren es 260. AuffĂ€llig laut „NOZ“-Auswertung: Bei den Tatorten kam es in den vergangenen Monaten zu teils deutlichen Verschiebungen. Das Landeskriminalamt Hessen bestĂ€tigte dem Blatt: „Derzeit begehen niederlĂ€ndische TĂ€tergruppen die Taten vermehrt im sĂŒdwestlichen Bereich Deutschlands, so auch in Hessen.“

In dem Bundesland stieg demnach die Zahl der Sprengungen im Halbjahresvergleich von 20 auf 32. Auch das Saarland geriet hĂ€ufiger in den Fokus, wo in den ersten sechs Monaten sieben Automaten Ziel wurden. Im Vorjahreszeitraum war es nur einer. Rheinland-Pfalz und Baden-WĂŒrttemberg verzeichneten mit 27 beziehungsweise 17 Sprengungen einen Ă€hnlich hohen Wert wie 2022. In den bislang besonders betroffenen BundeslĂ€ndern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ging die Zahl der Sprengungen indes von 104 auf 89 beziehungsweise von 38 auf 19 zurĂŒck.

Jochen Kopelke (Foto) , Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagte der „NOZ“: „Noch immer ist es fĂŒr die gut organisierten Profi-Automatensprenger viel zu leicht, an teils erhebliche Geldsummen zu gelangen.“ Die Polizei sei den TĂ€terbanden wegen „fehlender Technik und dĂŒnner Ausbildung“ unterlegen. „Nach wie vor fĂŒhlen sich unsere Kolleginnen und Kollegen auf EinsĂ€tze im Zusammenhang mit Geldautomatensprengungen schlecht vorbereitet.“ Dabei nehme die RĂŒcksichtslosigkeit der Kriminellen zu, warnte Kopelke: Zunehmend komme Festsprengstoff zum Knacken der Automaten zum Einsatz. „Das bringt in unmittelbarerer NĂ€he wohnende Menschen und auch die EinsatzkrĂ€fte in grĂ¶ĂŸte Gefahr.“

Foto (c) GdP