Rabatt-Apps: Digitale Barrieren abbauen / Erben: Wer ausschließlich auf Apps setzt, schließt Menschen aus

Veröffentlicht in: SPD Sachsen-Anhalt | 0

Magdeburg. Immer mehr Alltagsangebote sind nur noch per Smartphone-App nutzbar. Wer kein Smartphone hat oder es nicht sicher bedienen kann, bleibt außen vor. „Brauchen wir gesetzliche Regelungen, die digitale Rabattaktionen auch ohne Smartphone zugänglich machen?“ Der rechts- und verbraucherschutzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben (Foto), antwortet mit einem klaren „Ja“.

Ein Beispiel: Die Magdeburger Verkehrsbetriebe bieten im August im Rahmen einer Sonderaktion ein Tagesticket für 3 Euro nur per App an, am Automaten gibt es das Angebot nicht. „Solche Modelle schließen viele Menschen schlicht aus“, so Erben.

Er fordert, digitale Barrierefreiheit konsequent umzusetzen. Apps müssen einfach bedienbar sein, analoge Alternativen müssen bestehen bleiben und es braucht mehr Kurse und Schulungen, damit alle Menschen neue Techniken nutzen können. „Das gilt nicht nur für Rabattaktionen und den Nahverkehr, sondern auch für digitale Behördendienste, von der Steuererklärung bis zu Anträgen bei Ämtern“, ergänzt Erben.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion hat dazu Anfragen an die Landesregierung und die Bundesregierung gestellt. Bemerkenswert sei, dass die Landesregierung in ihrer Antwort erklärt, den Handelskonzernen nichts vorschreiben zu wollen, um keinen „Bürokratieaufbau“ zu betreiben, und dass die Politik hier keine Einflussmöglichkeiten habe. „Das greift zu kurz. Es reicht nicht, das Problem zu erkennen. Die Landesregierung muss Lösungen vorlegen und das Gespräch mit Supermarktketten und Anbietern suchen, um alternative Wege für ältere Menschen zu schaffen.“

Text/Foto: SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt am 14. August 2025