Ă–ffentliche Belobigung: Innenministerin zeichnet Lebensretter aus

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Den 20. Oktober 2023 werden die folgenden Beteiligten so schnell nicht vergessen. Während des Abendbrots bei der Jugendhilfe des Cornelius‑Werks in Burg verschluckte sich ein achtjähriges Mädchen und erstickte dabei fast. Betreuer Ingo Starke bemerkte die lebensbedrohliche Situation und handelte geistesgegenwärtig. Ohne zu zögern wandte er sofort den sogenannten „Heimlich-Handgriff“ an. Nach mehreren Versuchen konnte er das Mädchen von dem Fremdkörper in der Luftröhre befreien und ihr so das Leben retten. Im Anschluss brachte er sie zur Kontrolle in ein nahegelegenes Krankenhaus. Durch seinen entschlossenen Einsatz verhinderte Ingo Starke Schlimmeres und wurde am gestrigen Freitag als Lebensretter ausgezeichnet. Innenministerin Dr. Tamara Zieschang (Foto) ĂĽberreichte ihm in Burg eine Urkunde ĂĽber eine Ă–ffentliche Belobigung:

„Durch das schnelle Handeln von Herrn Starke konnte die lebensbedrohliche Notsituation fĂĽr das kleine Mädchen ohne bleibende Schäden zĂĽgig abgewendet werden. Er war zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle – sein beherztes Eingreifen mittels des Heimlich-Griffs war absolut vorbildlich. Diesen nicht nur im Erste-Hilfe-Kurs zu ĂĽben, sondern im Ernstfall auch anwenden zu können, erfordert viel Mut – dafĂĽr danke ich Ihnen sehr.“, sagte Innenministerin Dr. Tamara Zieschang.

Herr Starke äuĂźerte sich zu den dramatischen Minuten wie folgt: „Ich bin so dankbar, dass ich ihr helfen konnte und merke immer wieder, dass ich in jedem Erste-Hilfe-Kurs meinen Kenntnisstand nicht nur auffrische, sondern auch erweitere. Es gibt immer wieder neue Techniken und MaĂźnahmen, die man kennen und anwenden können muss, wenn so ein Ernstfall eintritt. Und ich finde, jeder sollte sich – ob beruflich oder privat – intensiv damit beschäftigen, um in einer Notfallsituation auch wirklich helfen zu können.“

Hintergrund:

Als staatliche Anerkennung für Rettungstaten stiftet der Ministerpräsident die Rettungsmedaille des Landes Sachsen-Anhalt. Die Rettungsmedaille wird an Menschen verliehen, die unter Einsatz des eigenen Lebens Menschenleben gerettet oder eine der Allgemeinheit drohende erhebliche Gefahr abgewendet haben. Ist eine Rettungstat ohne unmittelbare Lebensgefahr für den Retter ausgeführt worden, so erfolgt statt der Verleihung der Rettungsmedaille eine Öffentliche Belobigung.

Der Heimlich-Handgriff ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme, die bei Erstickungsgefahr durch Fremdkörper in den Luftwegen eingesetzt wird. Dabei umfasst der Helfer den bestenfalls stehenden Betroffenen von hinten. Eine Hand wird zur Faust geballt und von der anderen um den Bauch gegriffen. Mit kräftigem Zug werden bis zu fünf Druckstöße in Richtung Zwerchfell vorgenommen. Durch das Hochdrücken kommt es zur plötzlichen Druckerhöhung im Oberkörper, wodurch der Fremdkörper im günstigsten Fall ausgestoßen wird. Eine anschließende Vorstellung des Patienten beim Arzt oder im Krankenhaus ist zwingend notwendig – der Krafteinsatz kann zu inneren Verletzungen führen.

Text/Foto: Ministerium fĂĽr Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt