Neuer Schub fĂŒr Berufswahlorientierung in Sachsen-Anhalt: BRAFO

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Magdeburg. Sachsen-Anhalt hat sein schulisches Berufsorientierungsprogramm neu ausgerichtet und weiter ausgebaut. Unter dem Titel BRAFO (Berufswahl Richtig Angehen FrĂŒhzeitig Orientieren) profitieren landesweit jĂ€hrlich mehr als 10.000 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler. „Der erste Beruf ist oft prĂ€gend und wegweisend fĂŒr das gesamte weitere Leben. Umso wichtiger ist es fĂŒr Jugendliche, die richtige Wahl zu treffen und einen Beruf zu wĂ€hlen, der wirklich zu ihnen passt, an dem sie Freude haben und fĂŒr den sie morgens gern aufstehen“, sagt Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto) heute im Rahmen einer virtuellen Auftaktkonferenz.

Bildungsministerin Eva Feußner: „BRAFO ist eine echte Erfolgsgeschichte, die zehntausende Jugendliche in unserem Land bei der Berufswahl begleitet. Das neue Landesberufsorientierungsprogramm wird noch vernetzter, abgestimmter und systematischer, damit wir unsere Kinder auf der spannenden Reise zu sich selbst noch besser begleiten und bei einer der wichtigsten Entscheidungen ihres Lebens unterstĂŒtzen können.“

Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur fĂŒr Arbeit (BA) Sachsen-Anhalt-ThĂŒringen ergĂ€nzte: „BRAFO ist jetzt noch zielgerichteter konzipiert. Die Jugendlichen ab Klasse sieben setzen sich nun kontinuierlich und systematisch mit dem Thema ÂŽBerufsorientierungÂŽ auseinander. Das stĂ€rkt ihre Persönlichkeit und hilft AusbildungsabbrĂŒche zu verhindern.“

Neu an BRAFO ist nunmehr, dass die beiden SchĂŒlerbetriebspraktika in Klasse 8 und 9 und das Erkundungstool Check-U der BA ab dem Schuljahr 2021/2022 die bereits etablierte Kompetenz- und Betriebserkundung in der Klasse 7 ergĂ€nzen. Durch die qualitative Weiterentwicklung und die VerknĂŒpfung bereits bestehender berufsorientierender Angebote ist es gelungen, den SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern ein gut abgestimmtes und inklusives Gesamtangebot der Berufsorientierung aus einer Hand anzubieten.

Im Jahr 2007 war Sachsen-Anhalt das erste Bundesland, das mit dem Landesprogramm BRAFO ein flĂ€chendeckendes Berufsorientierungsangebot in allen 7. Klassen an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen eingefĂŒhrt hatte. „Auf sehr gute Weise haben Bildungsministerium, Arbeitsministerium und Bundesagentur fĂŒr Arbeit gemeinsam das BRAFO-Konzept auf eine neue QualitĂ€tsstufe gestellt: Mehr Erprobung von Berufsfeldern, mehr Zeit fĂŒr das Sammeln von betrieblichen Erfahrungen und mehr verlĂ€ssliche Erkenntnisse ĂŒber die eigenen Kompetenzen“, sagt Grimm-Benne.

Die fĂŒnf BRAFO-Schritte bilden in Summe ein aufeinander aufbauendes Berufsorientierungskonzept, das fĂŒr die Berufsberatung der Arbeitsagenturen voll anschlussfĂ€hig ist. Am Ende steht der Start einer Ausbildung oder eines Studiums. Die Ministerin lobte das fĂŒr die Schulen zustĂ€ndige Bildungsministerium fĂŒr die Einbindung der SchĂŒlerbetriebspraktika in BRAFO. Nun stehe man vor der Aufgabe, alle Schulleitungen fĂŒr die fĂŒnf BRAFO-Schritte zu gewinnen und zu motivieren, denn BRAFO lebe ja von den LehrkrĂ€ften in Schule und bei TrĂ€gern. Sie begleiten die Berufswahl der jungen SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern. Schulen, die sich hier engagieren und die schulische Berufsorientierung vernetzt mit Betrieben vorbildhaft umsetzen, können mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet werden, das in Sachsen-Anhalt ebenfalls vom Arbeitsministerium gefördert wird.

Um die Akzeptanz und die Wirksamkeit von BRAFO zu erhöhen, wurde zum Beispiel ein Begleitprojekt fĂŒr das Landesprogramm etabliert, um die Umsetzung von BRAFO insbesondere in der Anfangsphase z.B. durch Fortbildungen oder durch die Erstellung praxisorientierter Arbeitshilfen zu unterstĂŒtzten. Gerade vor dem Hintergrund der immer besser werdenden Ausbildungschancen sind das frĂŒhzeitige Kennenlernen von Berufsfeldern, die guten Möglichkeiten vor Ort, verbunden mit der realistischen EinschĂ€tzung der eigenen FĂ€higkeiten gute Voraussetzungen fĂŒr ein LĂ€cheln auf dem morgendlichen Weg zum Ausbildungsbetrieb.

Hintergrund:

BRAFO ist ein flĂ€chendeckendes Angebot fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler der 7 bis 9. SchuljahrgĂ€nge der Sekundar-, Gemeinschafts- und Gesamtschulen. Seit dem Jahr 2010 können auch Förderschulen an der Maßnahme teilnehmen. Seit Programmstart wurden mehrfach neue Elemente etabliert, darunter eine computerbasierte Kompetenzerkundung. JĂ€hrlich nutzen mehr als 10.000 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler des gesamten Sekundarbereichs I dieses Angebot.

BRAFO wird anteilig aus Mitteln der EuropĂ€ischen Union, der Regionaldirektion der Bundesagentur fĂŒr Arbeit Sachsen-Anhalt-ThĂŒringen und des BMBF finanziert.

Foto (c) BD-LPSA