Magdeburg: Angsttherapie mit virtueller RealitÀt / MAPP-Institut und AOK suchen Teilnehmer

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Studien zeigen, dass virtuelle RealitĂ€t (VR) bei der Behandlung von Angsterkrankungen wirksam und sicher eingesetzt werden kann. Ein neues Projekt in Magdeburg möchte jetzt erproben, wie sich diese Technik praktisch in eine Therapie integrieren lĂ€sst. DafĂŒr suchen die Initiatoren Teilnehmer, die an Angststörungen leiden und bei der AOK Sachsen-Anhalt versichert sind.

Magdeburg, 29. August 2022 – Jeder Mensch hat vor etwas Angst, sie gehört zum Leben dazu. Wenn die Angst aber das Leben bestimmt, kann eine Therapie helfen. Eine hĂ€ufige Behandlungsmethode ist dabei die „Konfrontationstherapie“: Der Patient wird unter Begleitung eines Psychotherapeuten direkt am Ort des Geschehens mit seinen Ängsten konfrontiert, um sie Schritt fĂŒr Schritt zu ĂŒberwinden. Bei sozialen Phobien kann das beispielsweise eine ĂŒberfĂŒllte FußgĂ€ngerzone oder das Reden bzw. Essen vor anderen Menschen sein.

Vorteile der virtuellen RealitÀt nutzen

Studien haben gezeigt, dass diese Konfrontation auch in der virtuellen RealitÀt (VR) stattfinden kann und dabei gleiche Resultate erzielt wie unter realen Bedingungen.

Das „Magdeburger Ausbildungsinstitut fĂŒr Psychotherapeutische Psychologie“ (MAPP-Institut) möchte jetzt zusammen mit Forscherinnen und Forschern der MEU (Studienzentrum der DIPLOMA Hochschule) erproben, wie diese Technik in eine ambulante Psychotherapie integriert werden kann, um so die Behandlung zu optimieren. Denn VR hat einige Vorteile: Nicht nur bietet die computergenerierte Welt kontrollierte Bedingungen, die Therapie kann auch immer am selben Ort stattfinden, sodass aufwĂ€ndige Fahrten zum Konfrontationsort entfallen.

Kostenlos und exklusiv fĂŒr Versicherte der AOK-Sachsen-Anhalt

Interessierte können sich beim Patiententelefon des MAPP-Instituts melden. In einem GesprĂ€ch wird dann geklĂ€rt, ob sie als Kandidaten fĂŒr die Behandlung im Rahmen der Forschungsstudie in Frage kommen. Eine Überweisung durch einen Arzt oder eine vorherige Ă€rztliche Diagnosestellung ist nicht zwingend notwendig.

Voraussetzung ist, dass Teilnehmende mindestens 18 Jahre alt und bei der AOK Sachsen-Anhalt versichert sind. Zudem mĂŒssen sie an einer Agoraphobie (Angst vor öffentlichen PlĂ€tzen und Menschenmengen), sozialen Phobien (z.B. Angst vor Ablehnung/Bewertung durch andere Menschen) oder Ă€ngstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörungen (sehr starke SchĂŒchternheit) leiden.

Interessierte wenden sich an das Patiententelefon des MAPP-Instituts unter der 0391/ 53 55 88 97 (dienstags von 08:00 –12:00 Uhr und donnerstags von 12:00 –16:00 Uhr). Die Kosten fĂŒr das Projekt ĂŒbernimmt die AOK Sachsen-Anhalt.

Was ist das MAPP?

MAPP steht fĂŒr „Magdeburger Ausbildungsinstitut fĂŒr Psychotherapeutische Psychologie“. Das MAPP-Institut ist eine staatlich anerkannte Aus- und WeiterbildungsstĂ€tte fĂŒr Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in den Bereichen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Psychologischer Psychotherapie. Zudem ist das MAPP-Institut im Rahmen der Ärztlichen Weiterbildung als WeiterbildungsstĂ€tte fĂŒr Ärztliche Psychotherapie durch die Ärztekammer Sachsen-Anhalt akkreditiert.

Das MAPP-Institut kooperiert in der Psychotherapieforschung mit der MEU (Studienzentrum der DIPLOMA Hochschule), welche ebenfalls in Magdeburg ansÀssig ist (www.meu.de).

Foto: Bei manchen Angststörungen haben die Betroffenen Angst davor, das Haus zu verlassen oder vor öffentlichen PlÀtzen und Menschenmengen. Mit einem neuen Projekt möchten das MAPP-Institut und die AOK Sachsen-Anhalt erforschen, wie die virtuelle RealitÀt bei der Angsttherapie helfen kann. (c) AOK-Mediendienst