Kriminalstatistik fĂŒr das Polizeirevier Magdeburg 2021

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Magdeburg. Die Anzahl der erfassten Straftaten sank gegenĂŒber dem Vorjahr auf nunmehr 23.286 FĂ€lle [(2020: 25.093); (2019: 24.584)]. Dies entspricht einem RĂŒckgang um 7,2%. Die HĂ€ufigkeitszahl fĂŒr die Landeshauptstadt Magdeburg (Straftaten pro 100.000 Einwohner) liegt demnach bei 9.876 [(2020: 10.563); (2019: 10.299)].

Von den erfassten Straftaten konnten 13.650 (2020: 12.989) FĂ€lle aufgeklĂ€rt werden. Die AufklĂ€rungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr mit 58,6% gestiegen. Hierbei ist zu verzeichnen, dass in allen Straftatenhauptgruppen die AufklĂ€rungsquote gestiegen ist.

In diesem Zusammenhang ist darzustellen, dass im Deliktsbereich der Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und FreizĂŒgigkeitsgesetz die Fallzahlen 2021 um 1.028 FĂ€lle gegenĂŒber 2020 (476) auf 1.504 gestiegen sind und dieser deutliche Anstieg grundlegend mit dem Betreiben der Landesaufnahmeeinrichtung fĂŒr FlĂŒchtlinge in Magdeburg einhergeht. Da in diesem Deliktsfeld die meisten StraftĂ€ter bekannt gemacht werden, wird somit auch die AufklĂ€rungsquote positiv tangiert.

Ohne die vorgenannten VerstĂ¶ĂŸe nach Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und FreizĂŒgigkeitsgesetz sind 21.782 Straftaten zu verzeichnen, was einer AufklĂ€rungsquote von 56,0% (2020 50,9%) entspricht.

Dies verdeutlicht, dass die erfreuliche Erhöhung der gesamt zu betrachtenden AufklĂ€rungsquote nicht zuvorderst der Entwicklung des Straftatenaufkommens im Bereich der VerstĂ¶ĂŸe nach Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und FreizĂŒgigkeitsgesetz geschuldet ist, nichtdestotrotz muss vorgenannter Aspekt differenziert zum Ausdruck gebracht werden.

Insgesamt konnten von allen Straftaten 8.997 TatverdĂ€chtige (2020: 8.514) ermittelt werden (6.699 mĂ€nnlich, 2.298 weiblich). Damit wurden 5,4% mehr TatverdĂ€chtige ermittelt als im Vorjahr.

Im Jahr 2021 waren 3.160 TatverdĂ€chtige nichtdeutscher Herkunft (2020: 2.279). Das entspricht einem Anstieg von 38,7%. Der Anteil nichtdeutscher TatverdĂ€chtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten TatverdĂ€chtigen betrug im Jahr 2021 35,1% (2020: Anteil: 26,8%). Der Anteil Nichtdeutscher TatverdĂ€chtiger ohne Betrachtung der VerstĂ¶ĂŸe nach Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und FreizĂŒgigkeitsgesetz liegt bei 23,6% (2020 22,9). Insofern geht der deutliche Anstieg der Nichtdeutschen TatverdĂ€chtigen in der PKS-Gesamtbetrachtung auch mit der Inbetriebnahme der Landesaufnahmeeinrichtung fĂŒr FlĂŒchtlinge in Magdeburg einher.

Der Anteil der TatverdÀchtigen unter 21 Jahren liegt bei 23,6% (2020: 21,1%). Insgesamt sind 2.125 (2020: 1.796) TatverdÀchtige dieser Altersgruppe zuzurechnen. Von den unter 21-JÀhrigen wurden 672 (2020: 317) Kinder (bis unter 14 Jahre), 720 (2020: 680) Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 733 (2020: 799) Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als TatverdÀchtige ermittelt.

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 12 Straftaten gegen das Leben (2020: 15 FĂ€lle) erfasst, darunter waren zwei Morde und fĂŒnf FĂ€lle von Totschlag.

Die Zahl der erfassten Sexualdelikte stieg von 265 auf 315 FĂ€lle. Dies sind 50 FĂ€lle mehr als im Vorjahr. Insgesamt konnten 284 FĂ€lle aufgeklĂ€rt werden, was einer AQ von 90,2% entspricht (2020: 82,3%). In diesen Bereich fĂ€llt auch das Verbreiten pornografischer Schriften, wo es einen Anstieg um 96,8% gab und die Anzahl der Delikte von 63 auf 127 im Jahr 2021 stieg.

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen, Bedrohungen und Raubdelikte zĂ€hlen, stieg um 133 auf 3.470 FĂ€lle. In der Gruppe der Raubstraftaten sanken die Fallzahlen auf 177. Davon konnten 117 FĂ€lle aufgeklĂ€rt werden. Trotz sinkender Fallzahlen konnte die AQ leicht gesteigert werden. Die AQ lag hier bei 66,1% (2020: 61,0%).

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte ging um 18 FĂ€lle zurĂŒck. 2.286 FĂ€lle wurden im Jahr 2021 erfasst (2020: 2.304 Straftaten). Die AQ lag bei 88,2%.

Die Zahl der Bedrohungen hat hingegen um 55,2% zugenommen. Hier kam es zu einem Anstieg von 424 auf 658 Delikte im Jahr 2021.

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte sank auf 7.999 FĂ€lle (-2.701 FĂ€lle). Gleichwohl stellen die Diebstahlsdelikte mit 34,4% mehr als ein Drittel des gesamten Straftatenaufkommens der Landeshauptstadt dar. 

Die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl sind um 11,3% zurĂŒckgegangen. Mit 1.813 derartigen Delikten sind es 230 Straftaten weniger als 2020 (2.043). Im Gegensatz zu dem vergangenen Jahr stieg die AQ. Sie liegt bei 8,6% (2020: 7,5%).

Ein wiederholter RĂŒckgang war im vergangenen Jahr bei den WohnungseinbrĂŒchen zu registrieren. GegenĂŒber dem Jahr 2020 (264 FĂ€lle) ging die Zahl der EinbrĂŒche auf 187 FĂ€lle zurĂŒck. In 35 FĂ€llen handelte es sich dabei um EinbrĂŒche in EinfamilienhĂ€user. Von diesen wiederum waren 9 sogenannte TageswohnungseinbrĂŒche. Die AQ bei den WohnungseinbrĂŒchen insgesamt liegt bei 17,1%.  Am hĂ€ufigsten gelangten die TĂ€ter durch Aufhebeln der Fenster mittels diverser Werkzeuge in das Innere. In den RĂ€umlichkeiten wurde danach gezielt nach WertgegenstĂ€nden gesucht.

Festzustellen ist, dass die Zahl der Diebstahlshandlungen in/ aus Boden-/ KellerrĂ€umen gegenĂŒber dem vergangenen Jahr stark gesunken ist. Sie sank im Jahr 2021 um 768 auf 1.473.

FĂŒr den Bereich Diebstahl an/aus Kfz ist wiederholt ein RĂŒckgang zu verzeichnen. Dieser betrĂ€gt -27,3%. Die Fallzahlen sanken innerhalb eines Jahres von 1.207 auf 877.

Bei dem Deliktsbereich Diebstahl von Kraftwagen/unbefugte Ingebrauchnahme sank die Zahl der Delikte von 204 auf 145 im Jahr 2021Das ist ein RĂŒckgang um -28,9%.

Im Bereich der Vermögens- und FĂ€lschungsdelikte sanken die Fallzahlen um -14,8% auf 2.673 FĂ€lle (2020: 3.136 FĂ€lle).

Bei den hierzu zĂ€hlenden Betrugshandlungen ist ein RĂŒckgang um -18,4 FĂ€lle auf 1.815 FĂ€lle zu verzeichnen.

Hierzu gehört auch die Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen, deren Fallzahlen um   -133 Straftaten auf 388 FĂ€lle (-25,5%) sanken.

Die Fallzahlen im Deliktsbereich SachbeschĂ€digung bewegen sich auf gleichbleibendem Niveau. Sie sank im Jahr 2021 um 7 auf 3.157 FĂ€lle (0,2%). 2020 waren es noch 3.164 FĂ€lle. SachbeschĂ€digungen stellen einen Anteil von 13,6% an der GesamtkriminalitĂ€t dar. Die Anzahl der FĂ€lle von SachbeschĂ€digungen durch Graffiti stieg um 74 auf 1.054 Straftaten gegenĂŒber 2020 mit 980 FĂ€llen. Die AQ betrĂ€gt 13,9% (2020: 5,9%).

Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte sind auf Grund des hohen Verfolgungsdruckes weiter auf hohem Niveau. In diesem Deliktsbereich ist zu verzeichnen, dass die Straftaten von 1.221 auf 1.207 leicht gesunken sind. Die AQ im Bereich der RauschgiftkriminalitĂ€t betrug 91,5% und konnte trotz leicht sinkender Fallzahlen um 1,9% erhöht werden. Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen VerstĂ¶ĂŸe gegen das BtM-Gesetz mit 954 FĂ€llen (2020: 948 FĂ€lle).

Festgestellt werden muss, dass bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte die Fallzahlen zum Vorjahr wieder angestiegen sind. Hier von 121 im Jahr 2020 auf 153 Straftaten im Jahr 2021. Es wurden bei diesem Delikt 46 weibliche (2020: 47) und 214 mÀnnliche (2020: 168) Polizeibeamte geschÀdigt. (ds)

[1] Die unter dem Begriff â€žStraßenkriminalitĂ€t“ erfassten Straftaten werden in ihrer Tatphase ausschließlich oder ĂŒberwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen und PlĂ€tzen – einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel – begangen.

Polizeiinspektion Magdeburg & Polizeirevier Magdeburg am 25. MĂ€rz 2022